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Gesellschaft
10 Juni 2022, 17:27

Expertin über gescheiterten Besuch Lawrows in Serbien: Tiefpunkt aller internationalen Beziehungen

MINSK, 10. Juni (BelTA) – Der gescheiterte Besuch des russischen Außenministers Sergej Lawrow in Serbien ist die unterste Schublade und der Tiefpunkt aller internationalen Beziehungen. Das sagte Jelena Ponomarjowa, Prof. für Politikwissenschaften an der MGIMO, im Interview-Projekt der Telegraphenagentur BelTA „Thema im Gespräch.“

„Dass auf den serbischen Präsidenten Vučić und die gesamte Regierung Serbiens ein enormer Druck ausgeübt wird, das sieht sogar ein Blinder mit Krückstock. Aleksandar Vučić hat selbst mehrmals darauf aufmerksam gemacht“, sagte Ponomarjowa. „Ich frage mich, wie es der serbischen Regierung seit 2014 gelingt, keine antirussischen Sanktionen einzuführen. Ich bewundere den politischen Mut, Agilität und Cleverness Belgrads. Serbien könnte auf diese Weise dennoch eine Brücke sein zwischen dem von Russophobie geprägten Europa und Russland selbst. Eine Art Verhandlungsplattform, ein neues „Minsk“ inmitten der verschärften oder zugespitzten Konflikte. Nur ist hier leider auch die Türkei im Spiel und sicherlich hat Istanbul viel Kraft, den souveränen Vučić zu unterdrücken, zu bändigen. Mit anderen Worten, man möchte den serbischen Präsidenten der Möglichkeit berauben, eine unabhängige Außenpolitik zu betreiben. Was macht einen souveränen Staat aus? Der souveräne Staat führt Gespräche und lädt alle ein, wen er will. Und aus Serbien will man einen Staat machen, der Brüssel oder Washington um Erlaubnis bitten soll, ob er Xi Jinping einladen darf.“

Mit diesem Zwischenfall hat die EU einen Tiefpunkt aller internationalen Beziehungen erreicht. „Es gibt sie nicht mehr. Serbien hat keinen Meereszugang und ist von feindselig gestimmten Staaten umgeben. Sie wollen ihr Nachbarland in Schranken weisen.“

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