GRODNO, 1. April (BelTA) – Das belarussische Gebiet Grodno und die polnische Woiwodschaft Podlachien werden grenznahe und touristische Infrastruktur aktiv entwickeln. Dieses Thema wurde beim Treffen des Vorsitzenden der Gebietsregierung Grodno, Wladimir Krawzow, mit dem Marschall der Woiwodschaft Podlachien Polens, Artur Kosicki, besprochen, wie ein BelTA-Korrespondent bekanntgab.
Die Regionen haben 140 km gemeinsame Grenze. Die Seiten setzen viele gemeinsame Projekte in verschiedenen Bereichen von Bildung, Kultur, Tourismus bis Wirtschaft und Straßenbau um. Das 2017 unterzeichnete Abkommen über die interregionale Zusammenarbeit trägt zur Entwicklung von Beziehungen bei.
Eine der Fragen, die zu erörtern sind, ist die Entwicklung der grenznahen Infrastruktur. Derzeit werden Arbeiten zur Rekonstruktion der Grenzübergangsstelle „Brusgi“ an der belarussisch-polnischen Grenze durchgeführt. Bequemere Bedingungen werden in der Grenzübergangsstelle „Berestowiza“ geschaffen. Die Seiten erörterten die Arbeit der Flussübergangsstelle „Lesnaja-Rudawka“ am Augustow-Kanal.
Im Fokus stand auch die Frage zur Einrichtung noch einer Grenzübergangsstelle für Fahrzeuge „Sofijewo-Lipszczany“.
„Es gibt solche Perspektive. Das aber bereits die zwischenstaatliche Aufgabe. Wir einigten uns mit Kollegen darauf, diese Frage auf eine höhere Ebene zu bringen. Es ist frühzeitig, von den Fristen zu sprechen“, bemerkte Wladimir Krawzow. Die Einrichtung einer neuen Grenzübergangsstelle lasse den Weg von Grodno bis Augustów abschneiden, die Beziehungen zwischen den Regionen verbessern, die touristische Anziehungskraft des Augustów-Kanals erhöhen. Die Touristen hätten daran Interesse. Mehr als 30% ausländischer Gäste, die die visafreie Zone besucht hätten, seien Bürger Polens.
„Wir beabsichtigen, dieses einzigartige Objekt auf dem nationalen und internationalen Tourismusmarkt gemeinsam mit der belarussischen Seite weiter zu fördern“, erzählte Artur Kosicki. Die Entwicklung gemeinsamer touristischer Projekte sei nicht nur am Augustow-Kanal geplant. Dafür habe die polnische Seite vorgeschlagen, die gemeinsame Arbeitsgruppe für Tourismus einzurichten.
Unter Themen ist auch die wirtschaftliche Zusammenarbeit. Heute ist Polen der zweitgrößte Außenhandelspartner der Region. Die Verbindungen in diesem Bereich nehmen zu. Auch die Bedingungen für Geschäftskreise des Nachbarlandes in der Region Grodno sind komfortabel. Heute sind in der Region über 100 Unternehmen mit polnischem Kapital tätig. Es gibt auch große Projekte. So plant beispielsweise einer der bekannten polnischen Möbelhersteller, ein Unternehmen in Smorgon zu gründen.
Aktiv entwickelt sich auch die grenzüberschreitende Zusammenarbeit. Es werden 16 Projekte der internationalen technischen Hilfe in Höhe von über 20 Mio. Euro umgesetzt.
Eine Reihe wichtiger Fragen der gegenseitig vorteilhaften Zusammenarbeit wurde in die Agenda der Sitzung der Unterkommission für interregionale Zusammenarbeit der belarussisch-polnischen zwischenstaatlichen Koordinationskommission für grenzüberschreitende Zusammenarbeit aufgenommen. Sie findet am 2. April im Kreis Grodno statt.