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16 April 2025, 17:10

Gedenktafel auf dem sowjetischen Soldatenfriedhof in St. Pölten enthüllt

MINSK, 16. April (BelTA) - Auf dem sowjetischen Soldatenfriedhof in der niederösterreichischen Landeshauptstadt wurde eine Gedenktafel enthüllt. An der Zeremonie anlässlich des 80. Jahrestages des Endes des Zweiten Weltkrieges nahmen die Botschafter von Belarus, Kasachstan und Russland, der Ständige Vertreter Russlands bei der OSZE, der Vizebürgermeister von St. Pölten, Mitglieder des Stadtrates und des Landrates sowie Vertreter öffentlicher Organisationen teil, wie der Pressedienst des belarussischen Außenministeriums mitteilte.

Der belarussische Botschafter in Österreich, Andrej Dapkjunas, betonte in seiner Ansprache die Wichtigkeit der Bewahrung der historischen Erinnerung. "Ich möchte mich an unsere österreichischen Freunde wenden - Vertreter lokaler Behörden und öffentlicher Organisationen, die auch 80 Jahre nach dem Ende des schrecklichen Krieges die Erinnerung an die Heldentaten der Soldaten der Roten Armee bewahren. Diese Erinnerung bleibt eine notwendige Grundlage, ein Element der freundschaftlichen Beziehungen zwischen unseren Völkern und dem österreichischen Volk. Wir glauben an die Zukunft dieser Beziehungen und sind dankbar für die Bewahrung der Erinnerung an die Heldentaten des sowjetischen Volkes", so der Diplomat.

Auf dem sowjetischen Soldatenfriedhof wurden in Anwesenheit von Vertretern lokaler Behörden und österreichischer Organisationen neue Gedenktafeln an der Stele zu Ehren von 258 Rotarmisten enthüllt, deren Namen 2023-2024 von Aktivisten des Forschungszentrums "Erinnerung" im Rahmen einer groß angelegten Suchaktion ermittelt wurden. Die Namenstafeln wurden auf Kosten des Landes Niederösterreich hergestellt und angebracht.

"Die Stadt St. Pölten wird nie vergessen, wer die Befreier unserer Stadt waren und wessen Söhne hier in diesem Land ihr Leben für die Freiheit, die Neutralität, den Frieden und das Wohlergehen unserer Heimat gegeben haben", sagte St. Pöltens Vizebürgermeister Harald Ludwig bei der Zeremonie.

Auf Einladung der Stadt St. Pölten besuchten die Teilnehmer die im Stadtsaal eröffnete Ausstellung "Blick in den Schatten. St. Pölten und der Nationalsozialismus", die im Stadtsaal eröffnet wurde. Die Ausstellung spannt einen Bogen vom "Anschluss" 1938 bis zum Abzug der sowjetischen Truppen 1955, erzählt von der Befreiung der Stadt von den Nationalsozialisten 1945 und vom Leben in Österreich in den Jahren der Präsenz der alliierten Truppen.

Wie Thomas Lesch, Leiter des Landesarchivs Niederösterreich, betonte, handelte es sich dabei um eine einzigartige historische Phase, die vom Zusammenspiel verschiedener Kulturen in einem Land geprägt war, das die Schrecken des Krieges erlebt hatte. Viele Österreicher erinnern sich nach seinen Worten mit Wärme an die Jahre der gemeinsamen Arbeit am Wiederaufbau der zerstörten Stadt.

St. Pölten wurde im April 1945 während der Wiener Offensive von der Roten Armee befreit. Die Befreiung der Stadt war ein wichtiger Teil der Endphase des Zweiten Weltkriegs in Europa. Bei den Kämpfen um die Befreiung von St. Pölten wurden Hunderte von Rotarmisten getötet und verwundet. In der Nähe dieser Stadt fand Anfang Mai 1945 das erste Zusammentreffen sowjetischer und amerikanischer Truppen statt, das das Ende der nationalsozialistischen Besatzung Österreichs symbolisierte.

Die Veranstaltung in St. Pölten war Teil einer Reihe von Gedenkveranstaltungen, die von den Botschaften der GUS-Staaten in Österreich gemeinsam mit den lokalen Behörden anlässlich des 80. Jahrestages des Sieges im Großen Vaterländischen Krieg organisiert wurden.
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