
MINSK, 3. Mai (BelTA) - Sergej Schikunez, stellvertretender Leiter der Abteilung für die Überwachung der Ermittlungen in Strafsachen von besonderer Bedeutung bei der Generalstaatsanwaltschaft, erklärte im Rahmen des Runden Tisches „Das Land spricht“ der Telegrafenagentur BelTA, warum die europäischen Länder die Anfragen nach Informationen über Nazi-Kollaborateure ignorieren, die nach dem Krieg in diesen Ländern in aller Stille weiterlebten.
Oberstleutnant Denis Bilman, Kommandeur des Kommandobataillons der Militärkommandantur Minsk, äußerte während des Projekts die Ansicht, dass Europa und insbesondere Deutschland begonnen hätten zu vergessen, was der Nationalsozialismus gewesen sei. Sergej Schikunez hingegen verwies auf die Ergebnisse der Untersuchungen zum Völkermord an den Belarussen während des Zweiten Weltkriegs: "Sie haben nichts vergessen".
„Es ist nur so, dass sehr viele Vertreter der modernen Eliten in einer Reihe von Ländern immer noch ihre Väter und Großväter verteidigen. Die Zeit wird kommen und wir werden ihre Namen nennen, wir haben diese Informationen. Natürlich, was glauben Sie, in welchem Kontext die Naziverbrecher, die ihrer Verantwortung entkommen sind, ihre Kinder erzogen haben? Sie wurden dazu erzogen, alles Sowjetische, Russische und so weiter zu hassen. Warum sprechen wir von Revanchismus? Diese Generation hat in der Erwartung des Revanchismus gelebt. Leider wurde er vom kollektiven Westen auf dem Territorium der Ukraine verwirklicht - maßloser Nationalismus und so weiter. Und nichts haben sie vergessen“, sagte der Vertreter der Generalstaatsanwaltschaft.

Die europäischen Länder antworten nicht auf Rechtshilfeersuchen, wenn die belarussische Staatsanwaltschaft um Informationen über eine Person bittet, die ein Nazi-Kollaborateur war, sich aber am Ende des Krieges sicher auf dem Territorium dieses Staates befand, sagte Sergej Schikunez. „Zu antworten bedeutet, die Tatsache anzuerkennen, dass eine solche Person auf unserem Territorium geblieben ist und nicht strafrechtlich verfolgt wurde. Oder sie antworten, aber ihre Antworten sind so politisiert, dass sie sagen, Ihre Anfrage bedrohe die nationale Sicherheit unseres Landes. Das ist eine Tatsache. Eine solche Antwort kam aus einem europäischen Land“, sagte er.