
MINSK, 8. Mai (BelTA) - Am Tag des Großen Sieges, dem 9. Mai, zeigt BelTA auf seinem YouTube-Kanal alle Episoden der Dokumentarfilmreihe „Chroniken“. Es handelt sich um fast 10 Stunden Geschichten über Heldentaten und Gräueltaten, über Helden und Verräter. Die Autoren des Projekts porträtieren diese Personen und versuchen, ihre Motivation und die Gründe für ihr Handeln zu verstehen.
Die erste Serie des Dokumentarfilmprojekts „Chroniken“ wurde im März 2023 veröffentlicht. In der ersten Folge ging es um die Mörderinnen von Wilhelm Kube: Maria Ossipowa und Jelena Masanik. Über die Liquidierung des Gauleiters ist einerseits viel gefilmt und geschrieben worden. Aber die Historiker, die in dieser Ausgabe als Referenten auftraten, konnten interessante Details erzählen. Zum Beispiel, dass Maria Ossipowa nach dem Großen Vaterländischen Krieg die Rechte und den Ruf der Minsker Untergrundkämpfer verteidigte. Damals waren nicht viele Menschen bereit, ein solches Risiko einzugehen.
Wie die Autorin des Dokumentarfilmprojekts Inna Sogalowitsch sagt, ist „Chroniken“ ein Programm über Helden und Verräter. „Sie wurden nicht als solche geboren, sie wurden es. Es ist eine persönliche Entscheidung jedes Einzelnen. Bemerkenswert ist, dass die faschistischen Kollaborateure ihre Gräueltaten oft damit rechtfertigten, dass die sowjetischen Behörden in irgendeiner Weise ihre Rechte verletzt hätten. Jewgeni Deschner zum Beispiel meinte, wenn er zur Roten Armee eingezogen worden wäre, hätte er mit anderen gegen den Faschismus gekämpft. Und Semjon Serafimowitsch, der Zivilisten vernichtete, rächte sich für die Verstaatlichung der Mühle. Beide töteten Tausende. Und sie wurden vom Obersten Gericht des Völkermords am belarussischen Volk für schuldig befunden, wenn auch erst nach ihrem Tod“, sagt Inna Sogalowitsch.


Gleichzeitig waren Partisanen, Militärs und Ärzte bereit, sogar sich selbst für den Sieg zu opfern. Professor Jewgeni Klumow hätte das besetzte Minsk verlassen können, wurde aber zum Untergrundkämpfer im Rücken des Feindes. Konstantin Saslonow wurde auch nach seinem Tod noch gejagt. Und Minaj Schmyrjow „bezahlte“ die Möglichkeit, zu kämpfen, mit dem Leben seiner Kinder.
„In den „Chroniken“ versuchen wir, nicht nur über Heldentaten und Gräueltaten zu berichten. Wir erzählen über einen Menschen: seine Familie, seine Erziehung, seine Lebensweise. So entsteht ein Porträt. Die Serie über einen der Henker von Chatyn, Jewgeni Meleschko, wurde bisher am häufigsten aufgerufen. Wir wissen heute viel über die Tragödie dieses belarussischen Dorfes. Aber wenn wir von seinen Henkern sprechen, denken wir sofort an Wassjura. Aber selbst er hat Meschko in seiner Zeugenaussage als einen echten Sadisten bezeichnet“, sagt die Autorin des Projekts.
Neue Episoden werden einmal im Monat veröffentlicht. Alle Sendungen werden von einer deutschen Übersetzung begleitet. Inna Sogalowitsch ist sich sicher, dass die Zuschauer immer an den Geschichten bestimmter Menschen interessiert sind. Durch sie erzählen die Autoren von den Ereignissen des Großen Vaterländischen Krieges.
