Golowtschenko erzählt, welche Themen Belarus in den Mittelpunkt der Bemühungen der SOZ stellen will

ISLAMABAD, 16. Oktober (BelTA) – Der belarussische Premierminister Roman Golowtschenko hat in der Ratssitzung der Regierungschefs der SOZ-Staaten erzählt, welche Themen Belarus für wichtig hält und in den Mittelpunkt der Bemühungen der Shanghaier Organisation für Zusammenarbeit stellen möchte.

„Die westlichen Länder missbrauchen ihre Vormachtstellung in vielen Bereichen der Wirtschaft und der Finanzen, indem sie unrechtmäßige einseitige Beschränkungen auferlegen und die Entwicklung von Staaten, die ihnen nicht gefallen, behindern. Heute sieht sich ein Drittel der SOZ-Länder einem starken Sanktionsdruck ausgesetzt. Wir schlagen vor, die Arbeit an der Einrichtung der SOZ-Entwicklungsbank und des SOZ-Entwicklungsfonds zu intensivieren, die unter anderem zur Finanzierung verschiedener gemeinsamer Projekte im Bereich der nachhaltigen Entwicklung genutzt werden können“, so Roman Golowtschenko.

Der zweite Aspekt ist die Verflechtung verschiedener Integrationsverbände im eurasischen Raum. „Die globalen Turbulenzen und die wachsende Finanz-, Handels- und Währungskrise sowie die kritischen Veränderungen des Kräfteverhältnisses im internationalen Wirtschaftssystem zwingen uns zunehmend dazu, Integrationsformate für eine nachhaltige Entwicklung miteinander zu verbinden. Belarus befürwortet die Schaffung einer großen eurasischen Partnerschaft, die Verflechtung solcher Formate wie EAWU und „Belt and Road“, solcher Formate wie EAWU, GUS, OVKS und SOZ“, so der Premierminister.

Belarus ist auch daran interessiert, sich an der Entwicklung des gemeinsamen Verkehrs- und Logistikraums der SOZ zu beteiligen, u.a. durch die Förderung des internationalen Straßen-, Schienen- und Seeverkehrs sowie des multimodalen Transports, die Beschleunigung und Digitalisierung der Kontrollverfahren und den Aufbau und die Entwicklung des Nord-Süd-Transportkorridors.

„Wir schlagen vor, die neuen Verflechtungen im Bereich Verkehr und Transporte zu schaffen, neue Logistiksysteme zu entwickeln und effiziente Verkehrskorridore zu fördern. Die Beseitigung unnötiger Verkehrshindernisse ist heute wichtiger denn je“, sagte der belarussische Regierungschef.

Darüber hinaus schlägt Belarus vor, die Interbörsen-Union in der SOZ zu gründen, um den Handel zwischen den Ländern zu verbessern. Sie wird die Vereinheitlichung der Ansätze der Staaten im organisierten Börsenhandel und die Entwicklung eines eigenen Systems von Preisindikatoren begünstigen.

„Auf diese Weise können Preise auf den Märkten der SOZ-Länder bis zu einem gewissen Grad stabilisiert werden. Der gegenseitige Warenumsatz an der Börse kann erhöht werden,  eine faire Preisgestaltung für Waren und Dienstleistungen wird gewährleistet. Wenn unsere Partner uns prinzipiell unterstützen, sind wir bereit, einen solchen Mechanismus in Gang zu setzen“, schlug Roman Golowtschenko vor.

Es wird auch vorgeschlagen, den Erfahrungsaustausch in den Bereichen wissenschaftliche Forschung, Technologie und Innovation zu verstärken und anschließend bewährte Verfahren und Lösungen einzuführen. Belarus beabsichtigt, sich allen bestehenden Mechanismen in diesem Bereich anzuschließen.

Ein weiterer Aspekt ist die Vertiefung und Stärkung der humanitären Beziehungen. Nach Ansicht des belarussischen Premierministers ist dies für die Einheit der Shanghaier Familie notwendig. Er erinnerte daran, dass in diesem Jahr während des Internationalen Festivals der Künste „Slawischer Basar in Witebsk“ die SOZ-Mitgliedsstaaten die Möglichkeit hatten, an einem Tag ihre Nationalkulturen zu präsentieren.

„Wir planen, diese Praxis des kulturellen Austauschs fortzusetzen. Um die sportliche Zusammenarbeit zu entwickeln, laden wir Sportler aus den SOZ-Mitgliedsstaaten ein, an Wettkämpfen in unserem Land teilzunehmen. Wir sind bereit, das Potenzial unserer Sportstätten und Sportzentren zur Verfügung zu stellen, um die Athleten aus dem SOZ-Raum auf internationale Wettkämpfe vorzubereiten“, resümierte der Premierminister.