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08 September 2022, 13:45

Gouverneur der Murmansker Region über Zusammenarbeit mit Belarus und Rückkehr europäischer Partner

MINSK, 8. September (BelTA) – Das russische Gebiet Murmansk beabsichtigt, die Zusammenarbeit mit Belarus trotz der möglichen Rückkehr europäischer Partner aus auszubauen. Das sagte der Gouverneur der Region Murmansk Andrej Tschibis bei den Gesprächen mit dem belarussischen Präsidenten Alexander Lukaschenko.

„Wir werden in unserer Zusammenarbeit belarussische Partner, Freunde und Kollegen bevorzugen. Das ist unsere gemeinsame Entscheidung. Auch wenn viele europäische Partner bereit sind zurückzukehren. Aber wie gesagt - weg sind weg. Das war's. Wir werden mit unseren Partnern zusammenarbeiten“, sagte der Gouverneur.

Dies gelte insbesondere für die Partner von BelAZ, fügte er hinzu. „Kein Unternehmen in der Region Murmansk hat Investitionsprogramme mit den belarussischen Unternehmen abgebrochen. Mehr noch, kürzlich haben wir ein 100-Mrd.-Investitionsabkommen mit EwroChim unterzeichnet. Und ein erheblicher Teil dieses Geldes ist nur für die Erneuerung des rollenden Materials bestimmt. Das sind jene BELAZ-Fahrzeuge, die zusätzlich gekauft werden“, sagte Andrej Tschibis.

Der belarussische Staatschef sagte dazu:

„Wir haben gute Pläne: Wir werden bis Jahresende mehr als 30 Fahrzeuge geliefert haben. Der Auftrag für die ersten 15 Muldenkipper, die im nächsten Jahr geliefert werden, steht fest. Das ist aber keine Obergrenze, ich denke, wir werden viel mehr Maschinen in Ihre Region liefern.“

„Wir haben unsere Kontakte mit einigen westlichen Unternehmen abgebrochen, und heute bitten sie um die Wiederaufnahme der Zusammenarbeit. Aber wir haben beschlossen, dass wir dem belarussischen BelAZ-Hersteller treu bleiben“, erklärte der Gouverneur nach dem Treffen vor Journalisten.

Außerdem wird an der Entwicklung der Zusammenarbeit im Bereich der Bergbaumaschinen gearbeitet.

„Hier greift die Zusammenarbeit in die Tiefe. Wir sprechen dabei von Servicezentren, Ausbildung von Fachkräften. Wir wollen junge Leute für die Branche gewinnen, denn sie sind es, die diese Technik fahren und bedienen werden“, sagte Tschibis.

Alexander Lukaschenko versicherte seinerseits, dass Belarus bereit sei, so viele Fachleute wie nötig auszubilden, um BELAZ und andere Maschinen zu bedienen.

„BelAZ startet in Murmansk ein Ausbildungsprojekt und eröffnet eine Klasse, wo zuerst Schüler und später Fachschüler praktisches Wissen im Umgang mit BelAZ-Technik erwerben sollen. Denn diese Maschinen sind in der Tat wettbewerbsfähig und unsere Industrie braucht sie sehr“, sagte der Gouverneur.

Es besteht ein großes Interesse und viel Potenzial für die Zusammenarbeit in anderen Bereichen wie die Lieferung von Bussen und Mehrzweckmaschinen. Belarussische Produzenten passen ihre Modelle an die nördlichen Bedingungen russischer Regionen an. „Die gemeinsame Arbeit zur Verbesserung des öffentlichen Verkehrs ist zu einem eigenen Bereich geworden. Die in Belarus hergestellten MAZ-Buse und Obusse haben sich bewährt. Wir führen ein umfangreiches Programm zur Modernisierung des öffentlichen Nahverkehrs durch. Wir sind dabei auf unsere belarussischen Partner angewiesen“, sagte Andrej Tschibis.

Trotz des nördlichen Klimas besteht auch in der Landwirtschaft ein hohes Kooperationsinteresse. Nicht nur in Form von Lebensmittellieferungen, sondern auch in Form von Unterstützung bei der Organisation der Produktion vor Ort. Vor allem im Bereich Rinderzucht.

„Im Bereich Wohnungsbau gibt es gute Aussichten. Belarussische Bauauftragnehmer schließen bereits Partnerschaftsabkommen ab, um sich am Bau eines neuen Hüttenwerks zu beteiligen, das zum ersten Mal seit der Sowjetzeit gebaut wird. Heute haben wir darüber gesprochen, ob es möglich ist, belarussische Unternehmen im regionalen Wohnungsbau einzusetzen. Für die Region Murmansk ist das ein aktuelles Thema. Weitere Themen sind humanitärer Austausch, Jugendinitiativen und Studentenaustausch“, fügte der Gouverneur hinzu.

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