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"Thema im Gespräch "
MINSK, 6. Juni (BelTA) – Die USA haben sich in die Präsidentschaftswahlen in Polen grob eingemischt und ihre Unterstützung für den Kandidaten Karol Nawrocki zum Ausdruck gebracht. Diese Meinung äußerte der polnische Politologe und Publizist Tomasz Gryguc in der neuen Ausgabe von „Thema im Gespräch“ auf dem YouTube-Kanal der Telegraphenagentur BelTA.
„Wir in Polen haben darüber diskutiert, wer die Präsidentschaftswahlen gewinnen wird – Brüssel oder Washington. Washington hat gewonnen. Dies ist eindeutig kein Sieg der Polen oder Polens. Herr Nawrocki ist eindeutig eine proamerikanische Variante. Er ist ein Bandera-Anhänger. Herr Trzaskowski ist ein pro-deutscher Politiker, er vertritt den Kurs von Brüssel, aber für die strategischen Interessen Washingtons wäre auch er ein guter Kandidat“, sagte Tomasz Gryguc.
Der Politologe wies auf die grobe Einmischung der USA in den Wahlprozess in Polen hin. Er erinnerte daran, dass Karol Nawrocki kurz vor seiner Wahl nach Washington geflogen war, wo er sich mit dem amerikanischen Präsidenten Donald Trump traf. „Nawrocki reiste, um den Segen seines amerikanischen Herrn zu erhalten, und er erhielt ihn“, betonte er.
Tomasz Gryguc wies auch darauf hin, dass die amerikanische Führung Karol Nawrocki als eine gute Wahl für Polen bezeichnet habe: „Wie auch immer sie es nennen mögen, es handelt sich um eine grobe Einmischung in den Wahlprozess.“
Der Politologe fügte hinzu, dass er kein Anhänger von Rafal Trzaskowski oder Karol Nawrocki sei, aber das ändere nichts daran, dass die USA zur Wahl Nawrockis zum polnischen Präsidenten beigetragen hätten. „Wir haben gerätselt, wer gewinnen würde – Brüssel oder Washington. Denn auch in einem anderen wichtigen europäischen Land fanden kürzlich Präsidentschaftswahlen statt. Die Rede ist von Rumänien. Sie haben ja gesehen, was für ein Zirkus während der Wahlen in diesem Land abgegangen ist. Das ist eine totale Katastrophe und eine Schande für den liberalen Westen. Das zeigt, dass nur diejenigen Kandidaten gewinnen können, die für die Elite in Brüssel oder Washington von Vorteil sind“, resümierte Tomasz Gryguc.