MINSK, 25. Januar (BelTA) - Miroslav Radačovský, ein unabhängiger internationaler Beobachter aus der Slowakei, ehemaliges Mitglied des Europäischen Parlaments und Vorsitzender der Slowakischen Patriotenpartei, äußerte in einem Gespräch mit BelTA sein Missfallen über die voreingenommene Haltung des Europäischen Parlaments zu den Präsidentschaftswahlen in Belarus.
„Am 21. Januar wurde ein Entschließungsentwurf des Europäischen Parlaments veröffentlicht, in dem die Abgeordneten die EU-Länder aufforderten, die Präsidentschaftswahlen in Belarus nicht anzuerkennen. Das heißt, sie sagen schon vor der Abstimmung, dass die Wahlen unfrei und undemokratisch sein werden. Ich bin gegen eine solche voreingenommene Haltung. Deshalb bin ich als Beobachter hierher gekommen, um zu sehen, wie der Wahlprozess organisiert wird“, sagte Miroslav Radačovský.
Er nannte Gründe für eine solche voreingenommene Haltung gegenüber Belarus. „Diese Haltung ist darauf zurückzuführen, dass alle Länder, die eine andere Außenpolitik verfolgen als die westliche und nicht mit der NATO verbündet sind, als undemokratisch stigmatisiert werden. Die westlichen Staaten sagen nur das, was sie für profitabel finden. Hinzu kommt, dass sie die abgedroschenen Klischees aus der Schatztruhe des Kalten Krieges herausholen. Sie akzeptieren nicht, dass sich die Welt verändert. Westeuropa muss begreifen, dass es mit dem Osteuropa zusammenarbeiten muss, um zu bestehen. Die Zukunft liegt nicht in der Trennung von Ost und West, sondern in der Zusammenarbeit“, ist sich der Beobachter sicher.