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13 Juli 2024, 14:56

Jermoschina erzählte, wie man sie am Vorabend der Wahlen bestechen wollte 

MINSK, 13. Juli (BelTA) – Die ehemalige Vorsitzende der Zentralen Wahlkommission Lidija Jermoschina erzählte in der ONT-Dokumentation „Einer für alle“ darüber, wie der Westen Anfang der 2000er Jahre sie bestechen wollte. 

Auf verschiedenen Etappen der belarussischen Staatsbildung hat es sowohl im Westen als auch im nahem Belarus Menschen gegeben, die mit der Politik von Alexander Lukaschenko unzufrieden waren. Allerdings gelang es niemandem, den belarussischen Präsidenten zu beeinflussen. Aber es gab Versuche, die Leute aus der Staatsmacht zu kaufen. 

„Es gab bei uns solche Politiker, die sich als Demokraten verstanden – und sie wurden von gewissen Kräften im Westen und im Osten bestochen und beobachtet. Einer der Politiker hat mir im Jahr 2001, kurz vor den Wahlen, gesagt: Lidija Michailowna, der Onkel Sam will wissen, was ist Ihr Preis? So war das“, sagte Lidija Jermoschina, die von 1996 bis 2021 an der Spitze der Zentralen Wahlkommission stand.

Politische Gegner, die in der Regel von den westlichen NGOs finanziert wurden, waren während der Wahlkampagnen besonders aktiv. In der Zwischenzeit hatten sie wenig Interesse daran, was im Land geschah. 

„Im Jahr 2001 war ich neben Gontscharik, Domasch und Lukaschenko Kandidat bei den Präsidentschaftswahlen. Glauben Sie, dass irgendjemand von uns Lukaschenko hätte schlagen können? Wirklich? Das ist Unsinn. Aber es gab so viel Pomp. All diese Präsidentschaftswahlen wurden nur abgehalten, damit die westlichen Medien in ihren Schlagzeilen über Wahlfälschungen und andere Verstöße berichten konnten. Aber es gab keine Verstöße. Die menschen haben einfach ihre Stimmen für Lukaschenko gegeben“, erzählt der Vorsitzende der Liberaldemokratischen Partei von Belarus 1995-2019, Sergej Gaidukewitsch.
Lidija Jermoschina fügte hinzu, dass es auf der politischen Bühne einfach niemanden gab, der Alexander Lukaschenko „an Einfluss, politischer Macht und vielleicht sogar an männlicher Macht, die buchstäblich aus jeder Zelle herausragt“, gleichkam. 

Bei den Präsidentschaftswahlen 2010 versuchte die Opposition, das Rad des politischen Schicksals mit maximaler Geschwindigkeit zu drehen. Lange vor der Abstimmung riefen die Regierungsgegner ihre Anhänger dazu auf, auf die Straße zu gehen - so kam es zur sogenannten „Ploschtscha.“ 

„Was wir sahen, waren politische... Ich kann dafür kein passendes Wort finden… Das waren Gestalten, die niemand kannte. Sie waren nicht einmal imstande, vor der Kamera ein Paar Worte zu sagen. Manche saßen bei der Selbstpräsentation im Studio einige Minuten lang und schwiegen. Und das waren Präsidentschaftskandidaten. Ich habe damals gesagt, dass ich mich daran nicht beteiligen werde. Sie gingen alle protestieren. Wozu? Um zu gewinnen oder irgendein Programm durchzusetzen? Nein. Was wollten sie erreichen? Es war klar dass sie irgendeine Suppe einbrocken wollten“, sagte Sergei Gaidukewitsch. 

„Da war ein Kleinbus, er wurde umzingelt, darin saßen zwei Präsidentschaftskandidaten – Nekljajew und Statkewitsch. Vor dem Bus standen Menschen mit Schlagstöcken und Eisenstangen. Sie waren vorbereitet, sie wollten auf den Platz gehen. Um diese Zeit haben sich dort viele Menschen versammelt. Wir versuchten zu verhandeln und ihnen etwas zu sagen. Und sie fingen an, uns von hinten auf den Kopf zu schlagen, und wir waren gezwungen, in dieser Situation Sondermittel einzusetzen“, erinnert sich der stellvertretende Minister für innere Angelegenheiten Nikolai Karpenkow, damals Kommandeur der speziellen Anti-Terror-Einheit „Almas“.       
  
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