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Gesellschaft
31 Mai 2025, 23:07

Können Angriffe auf Entscheidungszentren zum Ende des Konflikts in der Ukraine führen? Ein Experte erklärt

MINSK, 31. Mai (BelTA) – Eine Verschleppung des Konflikts in der Ukraine führt nur zu einer weiteren Verschärfung der Lage. Das sagte Igor Korotschenko, Militärexperte und Chefredakteur der russischen Zeitschrift „Nazionalnaja oborona“ (Nationale Verteidigung), in der neuen Ausgabe von „Thema im Gespräch“ auf dem YouTube-Kanal der Telegraphenagentur BelTA.

„Ich bin ein Befürworter harter Entscheidungen. Ich habe mich immer öffentlich dafür ausgesprochen... Wir erinnern uns, wie die NATO im Krieg gegen Jugoslawien vorgegangen ist: Die ersten Schläge galten der Energieinfrastruktur. Die komplette Stromversorgung wurde in den ersten Tagen lahmgelegt. Das Land versank in Dunkelheit. Das ist eine wichtige militärische Aufgabe. Sie ist legitim. Die NATO hat diesen Kriegsstil gezeigt“, erklärte Korotschenko.
Er betonte, dass eine Verschleppung des Konflikts in der Ukraine nur zu einer Verschärfung der Lage führe: „Je länger diese Konfrontation andauert, desto schlimmer wird es für die Bevölkerung der Ukraine. Das ist so, als würde die Gangrän den gesamten Organismus befallen. Deshalb ist es einfacher, einen harten chirurgischen Eingriff vorzunehmen, aber ihnen auf jeden Fall eine Chance für die Zukunft zu geben.“

Korotschenko erklärte außerdem, dass er für Angriffe auf Entscheidungszentren sei. „Ich bin dafür, dass die Entscheidungszentren mit russischen Langstreckenwaffen angegriffen werden. Ich für die Angriffe auf die ukrainische  Strominfrastruktur. Auf die Entscheidungszentren. Das muss getan werden“, erklärte der Sprecher.

Er fügte hinzu, dass die politische Führung Russlands im Gegensatz zu den Experten mit einem anderen, umfassenderen Koordinaten- und Informationssystem arbeite. Dennoch sei er als Experte „für entschlossene, radikale Wege der Krisenlösung“. „Früher oder später werden wir diesen Weg einschlagen müssen, und dabei sollte man sich keine Illusionen über den guten Willen des ukrainischen Volkes oder der ukrainischen Führung machen. Selenskyj wird alles tun, damit der Krieg so lange wie möglich andauert. Das ist das größte Hindernis auf dem Weg zum Frieden“, meint Korotschenko.

Aus seiner Sicht habe Russland deutlich gemacht, dass es keinen Waffenstillstand unterzeichnen werde, sobald eine wichtige Bedingung nicht erfüllt worden sei. „Die Bedingung für einen Waffenstillstand kann der vollständige Abzug der ukrainischen Truppen aus den vier neuen Gebieten der Russischen Föderation sein, in denen sie heute präsent sind und in denen die Hauptphase der Kampfhandlungen stattfindet. Mit der Annahme entsprechender Garantieverpflichtungen, die überprüft werden können und Russland gegebenenfalls die Möglichkeit geben, erneut Gewalt anzuwenden. Ich halte das für richtig“, erklärte Igor Korotschenko.

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