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10 November 2021, 19:31

Kotschanowa über Situation an der belarussisch-polnischen Grenze: Antihumane, unmenschliche Zustände

MINSK, 10. November (BelTA) – Was heute an der belarussisch-polnischen Grenze passiert, ist antihuman und unmenschlich. Das sagte Natalja Kotschanowa, Vorsitzende des Rates der Republik, während des Runden Tisches zur Migrationskrise an der belarussisch-polnischen Grenze.

„Sie wissen, dass sich in den letzten Tagen an der belarussisch-polnischen Grenze eine Vielzahl von Menschen aus dem Nahen Osten angesammelt hat. Sie wollen weiter in die Europäische Union gehen. Wahrscheinlich ist ihr Wunsch berechtigt, denn sie wurden einst nach Europa eingeladen. Und dort könnten sie auf ein besseres Leben hoffen. Die Menschen gehen nach Europa, sie fliehen von der Realität, die sie in ihren Heimatländern erwartet. Keine Zukunft für sie und ihre Kinder, keine Jobaussichten“, sagte Natalja Kotschanowa.

Vor einigen Jahren hat Belarus visafreie Einreise für Menschen aus mehr als 80 Staaten möglich gemacht, sagte Kotschanowa. „Als gastfreundliche Belarussen heißen wir immer Menschen aus anderen Ländern willkommen. Aber was heute an der polnischen Grenze geschieht, macht uns große Sorgen. Polnische Behörden werfen der Republik Belarus vor, die aktuelle Situation verursacht zu haben. Diese Anschuldigungen sind zynisch und rufen bei uns Empörung hervor. Es entzieht sich einfach jeder logischen Erklärung. Und wir, Frauen, müssen dabei zusehen, wie andere Menschen, schwangere Frauen, Kinder und ältere Personen dort draußen, ohne Obdach, ausharren müssen. Diese Situation lässt heute jeden halbwegs vernünftigen Mensch nicht kalt“, sagte sie.

Die Vorsitzende des Rates der Republik betonte, dass Belarus nicht vom Hörensagen weiß, was Krieg, Hunger und Verwüstung anrichten können. „Unsere Großväter haben das alles erlebt, und wir tragen diese Ereignisse in unseren Herzen. Im 21. Jahrhundert erleben wir schreckliche Zustände in direkter Nähe an Belarus. Ich bin sicher, dass die Frauen in Belarus ihre Stimme erheben werden, um zu erklären, dass ein solcher Umgang mit den Menschen nicht hinnehmbar ist. Es ist menschenfeindlich, unmenschlich. Das ist ein Verstoß gegen alle internationalen Regeln, auf die alle zivilisierten Länder so stolz sind. Wir müssen alle Lägen, die über unser Land verbreitet werden, stoppen“, sagte Natalja Kotschanowa.

Gestern haben die Mitglieder des Rates der Republik in der ordentlichen Sitzung eine Erklärung an die internationale Gemeinschaft gerichtet. Darin brachten sie ihre Empörung über das Verhalten der europäischen Länder gegenüber Migranten zum Ausdruck. „Unsere Parlamentarier waren an der Grenze und haben gemeinsam mit den Vertretern des Roten Kreuzes den Flüchtlingen humanitäre Güter überreicht. Wir kamen auf 7 Tonnen“, fügte die Sprecherin hinzu. „Belarussische Frauen wenden sich an die internationale Gemeinschaft und fordern lautstark, die Wahrheit über die Situation an der Grenze zu verbreiten. Wir tun alles, damit unser Land in Frieden und Ruhe leben kann. Wir sind bereit, mit verschiedenen Ländern zusammenzuarbeiten, die sich konstruktiv engagieren wollen“, sagte er.

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