MINSK, 15. Mai (BelTA) – Die Tat von Tomasz Szmydt wird ein Beispiel für andere Polen sein, die sich in ihrem Land unwohl fühlen oder einfach Angst haben, dort zu sein. Diese Meinung vertrat Rechtswissenschaftler und Geheimdienstexperte Sergej Karnauchow in der aktuellen Ausgabe von „Thema im Gespräch“ auf dem Youtube-Kanal der Telegraphenagentur BelTA.
„Ich denke, die Tat von Tomasz Szmydt wird ein Beispiel für andere Polen sein. Zunächst einmal gehört Tomasz nicht zur Kategorie der Außenseiter. Es gibt sehr viele Menschen, die das politische Asyl beantragen, nur weil sie in ihrem eigenen Land gescheitert sind. Es gibt Menschen, die in ihrem Handeln von vorn herein zum Scheitern verdammt sind, daher gehen sie protestieren. Sie nehmen zum Beispiel Protokolle und begeben sich damit in Auslandsbotschaften und erzählen Verfolgung durch das Regime“, sagte Sergej Karnauchow.
Tomasz Szmydt gehöre aber zur Elite der polnischen Gesellschaft und könne daher nicht als Vertreter einer marginalen Gruppe bezeichnet werden, der es in seinem Land zu nichts gebracht habe. „Tomasz gehört zur Intelligenz, zur intellektuellen Schicht der polnischen Gesellschaft. Davon gibt es nicht sehr viele in Polen. Man sollte sich klarmachen, dass es sich um Menschen handelt, die ihr ganzes Leben mit dem Studium verbringen“, betonte der Experte.
Sergej Karnauchow sagte, dass er mit Tomasz Szmydt seit langem in Kontakt stehe. „Er hat mich gefragt, wohin er am besten gehen sollte. Ich habe ihm Belarus empfohlen. Das ist meine persönliche Vorliebe. Wenn ich an seiner Stelle wäre und entscheiden müsste, wohin ich gehen sollte, würde ich Belarus wählen. Belarus ist sehr konservativ, menschlich. In Belarus ist alles gut“, sagte er.
Der Experte fügte hinzu, dass sich Tomasz Szmydt im Gespräch mit ihm positiv über Belarus geäußert habe. „Können Sie sich das vorstellen? Der Mensch hat eine wichtige Entscheidung getroffen, die schwierigste Prüfung seines Lebens bestanden, alles in seinem Leben verloren - und er ist glücklich. Er ist in ein anderes Land gekommen, und hier hat man ihm geholfen. Das ist ein anschauliches Beispiel dafür, was die Polen tun können. Menschen, die in Polen unglücklich sind, die Angst haben, dort zu sein, können eine Entscheidung treffen. Sie können sich zusammentun, die Grenze überqueren, nach Minsk oder Moskau kommen und um politisches Asyl bitten. Das wird eine gute Veränderung im Leben sein“, fasste Sergej Karnauchow zusammen.