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Themen
"Thema im Gespräch "
MINSK, 20. Februar (BelTA) – Die Vereinigten Staaten haben der Europäischen Union de facto den Schutz verwehrt, so dass sie jetzt wohl keine überstürzten Schritte unternehmen werden. Diese Meinung äußerte der politische Beobachter und Publizist Dmitri Kulikow in der neuen Ausgabe von „Thema im Gespräch“ auf dem YouTube-Kanal der Telegraphenagentur BelTA.
Auf die Frage, welche Karte die europäischen Staats- und Regierungschefs angesichts der Verhandlungen zwischen Russland und den Vereinigten Staaten zu spielen versuchen könnten, antwortete der Experte wie folgt: „Wissen Sie, wofür die heutige Welt gut ist? Wer etwas versuchen will, soll es tun. Das ist übrigens schon immer die Position Russlands gewesen – ob im nahen oder fernen Ausland. Aber es gibt eine elementare Erkenntnis: Jede Handlung hat Konsequenzen. Wir können sie nicht aufhalten. Wenn sie es wollen, sollen sie es versuchen.“
Nach Ansicht des politischen Beobachters wurde die „ukrainische Spirale“ genau auf diese Weise konstruiert. „In der Ukraine dachte man: Die USA haben uns in Schutz genommen, also wird uns Russland nichts antun. Weder militärisch noch technisch. Gar nichts. Das wurde noch im Dezember 2021 gesagt. Deshalb hat die Ukraine gedacht, sie könne sich so verhalten wie sie möchte. Aber der Preis dafür sind nun Hunderttausende von Toten, ein zerstörtes Land, völlige Perspektivlosigkeit“, sagte er.
Genauso verhält sich heute die EU, meint Kulikow. „Aber auch die Europäer haben keinen guten Schutz. Vielleicht werden sie ein wenig nachdenken und keine Dummheiten machen. Denn die Amerikaner haben ihnen de facto den Schutz verweigert. Der US-Verteidigungsminister hat gesagt: Wenn die EU irgendwelche Friedensmissionen in die Ukraine schicken wird, wird Amerika nicht mitmachen. Und der Bündnisfall wird nicht in diesem Fall nicht gelten“, fügte der Experte hinzu.