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11 Dezember 2015, 16:02

Literatur-Nobelpreis für belarussische Schriftstellerin Swetlana Alexijewitsch

MINSK, 10. Dezember (BelTA) – In einer feierlichen Zeremonie in der Stockholmer Konzerthalle hat König Carl Gustaf den diesjährigen Nobelpreisträgern Goldmedaillen und Urkunden überreicht. Den Nobelpreis für Literatur 2015 nahm Swetlana Alexijewitsch entgegen.

2013 war Alexijewitsch als mögliche Bewerberin um den Literaturnobelpreis genannt. Der Preis ging aber an kanadische Schriftstellerin Alice Munro. Als mögliche Herausforderer Alexijewitschs für den Literaturnobelpreis in diesem Jahr galten laut englischem Wettanbieter Ladbrokes Haruki Murakami (Japan), Ngũgĩ wa Thiong'o (Kenia), Joyce Carol Oates (USA), Jon Fosse (Norwegen) und Philip Roth (USA).

Swetlana Alexijewitsch war am 31. Mai 1948 in der westukrainischen Stadt Iwanowo-Frankiwsk zur Welt gekommen. Ihre Mutter war Ukrainerin, ihr Vater – ein belarussischer Soldat, der nach seinem Ausscheiden aus der Armee mit seiner Familie nach Belarus zurückkehrte.

Alexijewitsch studierte bis 1972 Journalistik. Zwischendurch war sie als Lehrerin und für eine Lokalzeitung tätig.

Im Jahr 1976 wechselte sie als Korrespondentin zum Literaturmagazin Neman. Sie befasste sich mit unterschiedlichen literarischen Genres wie Kurzgeschichten, Essays und Reportagen und entwickelte eine Methode, die literarisch eine größtmögliche Annäherung an das wahre Leben erlaubt. Ihrer Feder entstammen solche Werke wie „Der Krieg hat kein weibliches Gesicht“, „Zinkjungen. Afghanistan und die Folgen“, „Tschernobyl. Eine Chronik der Zukunft.“

Bücher von Swetlana Alexijewitsch wurden in viele Sprachen übersetzt und erschienen in 19 Ländern der Welt, darunter in den USA, in Deutschland, Großbritannien, Schweden, Frankreich, Japan, China, Vietnam, Bulgarien, Indien. Sie hat Drehbücher für 21 Dokumentarfilme und drei Theaterstücke verfasst.

Heute schließt sie die Arbeit an ihrem neuen Werk „Herrlicher Hirsch, gejagt“, einem Buch über Bekenntnisse zur Liebe in Russland.

Literaturnobelpreis wurde von 1901 bis 2014 insgesamt 107 Mal verliehen, darunter an 13 Frauen. Am öftesten erhielten den Nobelpreis für Literatur englischsprachige Autoren (27), seltener waren es Franzosen (14), deutsche Schriftsteller (13) und spanische Literaten (11).

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