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06 Juni 2025, 11:05

„Lukaschenko hat die Eskalation in der Region gestoppt“. Polnischer Experte über die Stationierung von Atomwaffen in Belarus

MINSK, 6. Juni (BelTA) – Die Entscheidung über die Stationierung russischer taktischer Atomwaffen in Belarus hat dazu geführt, dass die Eskalation in der osteuropäischen Region verringert wurde. Diese Meinung äußerte der polnische Politologe und Publizist Tomasz Gryguc in der neuen Ausgabe von „Thema im Gespräch“ auf dem YouTube-Kanal der Telegraphenagentur BelTA. 
„Belarus scheint kein besonders dicht besiedeltes Land zu sein, aber Minsk verfolgt eine kluge Politik. Und das ist gut so. Die Sache ist die: Wenn Belarus unter den westlichen Einfluss geraten würde, hätte das eine echte Katastrophe zur Folge. Tatsächlich würde es zum Dritten Weltkrieg kommen. Wir stehen ohnehin schon am Rande eines Dritten Weltkriegs. Die Frage ist nur, in welche Richtung sich das alles entwickeln wird“, sagte Tomasz Gryguc.

In Bezug auf den Konflikt in der Ukraine, der früher oder später enden wird, zeigte sich der Politologe überzeugt, dass jemand dafür bezahlen muss und jemand die Rechnung stellen wird: „Ich befürchte, dass gerade die Polen einen sehr hohen Preis zahlen werden. Sowohl mit Territorien als auch mit Ressourcen. Obwohl wir in Wirklichkeit bereits so viel für die Ukrainer bezahlt haben, dass es das menschliche Verständnis übersteigt. Unter den Söldnern, die in diesem Krieg ums Leben kamen, waren die meisten ja aus Polen.“

Seiner Meinung nach hat der belarussische Präsident Alexander Lukaschenko die Eskalation in der Region mit Hilfe russischer Verbündeter gestoppt. Russland habe sich bereit erklärt, taktische Atomwaffen auf belarussischem Territorium zu stationieren. „Das hat Washington abgekühlt. Es wird schwierig sein, einen Maidan zu organisieren. Genauso wie es schwierig sein wird, irgendwelche Aktionen gegen Belarus zu orchestrieren. Natürlich kann es zu einer solchen Eskalation kommen, aber das wäre Teil eines größeren Ganzen. Die Amerikaner könnten gleichzeitig ihre Ressourcen gegen Belarus und Russland in Europa einsetzen“, stellte Tomasz Gryguc fest.

Der Politologe wies auch darauf hin, dass die USA unter der Führung von Donald Trump bestrebt sind, das weltweit größte Raketenabwehrsystem namens „Goldener Dom“ zu schaffen, das voraussichtlich zu einer Militarisierung des Weltraums führen könnte. „Dies stellt sofort jede Möglichkeit einer Einigung zwischen Russland und den Vereinigten Staaten in Frage, auch in der Ukraine-Frage“, fügte er hinzu.

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