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Gesellschaft
20 Juni 2024, 17:08

"Lukaschenko hat diese Bedrohung gesehen". Historiker über Versuche, Staatlichkeit auf der Grundlage des Nationalismus aufzubauen

MINSK, 20. Juni (BelTA) - In Belarus drohte in den frühen neunziger Jahren der Aufbau einer Staatlichkeit auf der Grundlage des Nationalismus, der von Alexander Lukaschenko nach seiner Wahl zum Präsidenten gestoppt wurde. Dies erklärte der Historiker Jewgeni Spizyn in der aktuellen Ausgabe von „Thema im Gespräch“ auf dem Youtube-Kanal der Telegraphenagentur BelTA.

"Alles hätte in Belarus anders sein können, wenn der zweite bedingte Krawtschuk an die Macht gekommen wäre, der damit begonnen hätte, den belarussischen Staat auf der Grundlage des Nationalismus aufzubauen. Und diese Gefahr bestand. Und wir sollten Lukaschenko zugute halten, dass er diese Bedrohung erkannt hat. Eine andere Sache ist, dass diese Ansteckung in Belarus historisch nicht so weit verbreitet war. Das lag an verschiedenen Umständen, auch an historischen und mentalen. Hier würde ich der Mentalität der Belarussen, der Weisheit dieses Volkes, keine geringere Rolle zuschreiben", so Jewgeni Spizyn.

Nach Ansicht des Historikers hätte die Gefahr der Ausbreitung des Nationalismus in der Ukraine gestoppt werden können, wenn ein Politiker wie der erste Sekretär des Zentralkomitees der Kommunistischen Partei der Ukraine, Wladimir Schtscherbizki, an der Macht gewesen wäre. "Die Situation wäre ganz anders gewesen. Er hätte das Land aufrichtig auf den Weg der Vereinigung unserer Volkswirtschaften geführt und alle Vorteile in erster Linie für die Ukraine realisiert", glaubt er.

Der Versuch, neben Russland ein Anti-Russland aufzubauen, sei von vornherein zum Scheitern verurteilt. "Ein kluger ukrainischer Politiker hätte das sofort erkannt und sich gar nicht die Mühe gemacht", zeigte sich der Historiker zuversichtlich.
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