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17 Januar 2024, 13:17

Marsaljuk über Versuche der Opposition, belarussisches Gemeinwesen zu zerstören 

MINSK, 17. Januar (BelTA) – Die Form ist anders, aber der Inhalt bleibt derselbe, und zwar der Verrat an den nationalen Interessen, der Unglaube an das eigene Volk und der Traum von seiner Selektion. Diese Meinung über die Politik der belarussischen Opposition in den letzten Jahrzehnten äußerte Professor Igor Marsaljuk, Mitglied der Nationalen Akademie der Wissenschaften und Doktor der Geschichtswissenschaften, vor Journalisten während der Eröffnung der BelTA-Fotoausstellung „Parallelwelten“ in der Nationalbibliothek.


Igor Marsaljuk gab zu, dass es sehr interessant ist, nach so vielen Jahren jene Archivfotos zu sehen, die das wahre Leben in Belarus widerspiegeln. In Bezug auf die Aufnahmen, auf denen die radikale Opposition mit Slogans wie „Kein Staat - keine Probleme“ und „Es gibt keinen Sozialstaat“ zu sehen ist, betonte der Historiker, dass es Versuche waren, das belarussische Gemeinwesen zu zerstören.

„Ich erinnere mich an das erste Programm der Belarussischen Volksfront „Wiedergeburt“, den Gründungskongress in Vilna, das damals schon Vilnius war. Ich erinnere mich, wie dort geschrieben stand, dass sich die besten Kräfte von Belarus, die besten Kommunisten, alle fortschrittlichen Befürworter der Perestroika zusammenschließen, um den fortschrittlichen Kräften der Kommunistischen Partei der Sowjetunion zu helfen. Es war eine positive Botschaft der Erneuerung, der positiven Perestroika, aber nicht der Zerstörung. Ich erinnere mich an die ersten Tschernobyl-Märsche. Sie fanden unter den Slogans des Sozialstaates statt“, sagte Igor Marsaljuk.


In den späten 80er und in der ersten Hälfte der 90er Jahre gab es in der öffentlichen und politischen Debatte drei Themenbereiche. „Erstens, die soziale Wohlfahrt. Außerdem war das Tschernobyl-Problem das wichtigste Problem, das damals wirklich viele Menschen beschäftigte“, fügte er hinzu. „Der dritte Punkt war die nationale Wiedergeburt der Republik Belarus. Aber das soziale Thema spielte eine Schlüsselrolle. Später sahen wir etwas ganz anderes. In der ersten Hälfte der 90er Jahre lernen wir auf einmal, dass nicht die Partisanen und Untergrundkämpfer unsere Helden waren, sondern ihre Feinde, die unter der weiß-rot-weißen Flagge auftraten. Deshalb wurden belarussische Polizisten, Kollaborateure, Verräter, die mit deutschen Waggons kamen, schon damals zur wichtigsten dritten Kraft von Belarus erklärt. Man begann, sie als Inspirationsquelle heranzuziehen, unsere Straßen waren voll von alten Menschen, die in Minsk unter Nazi-Fahnen und unter den Fahnen der Verräter tapfer marschierten. All das haben wir gesehen.“

„All das führte zu einem Ergebnis - einer totalen Verleugnung der wahren belarussischen nationalen Identität, des belarussischen Weges und all dessen, was Belarus stark macht“, sagte er.


„Was als Aufruf zum Kampf für die Interessen der einfachen Menschen begann und in den Seelen der Menschen Widerhall fand, hörte plötzlich auf. Warum?“ fragte der Historiker. „Solange diese Bewegung in ihrer Anfangsphase an das belarussische Volk appellierte, solange sie sich selbst finanzierte, vor Arbeitern auftrat und über ihre Belange sprach, glaubte man ihr. Aber die Zeit verging. Das Geld kam aus fremden Quellen, und mit ihm kamen fremde Inhalte und fremde Ideen ins Land. Plötzlich wurden Themen aktuell, die für unser Volk nie relevant waren und es auch nicht sein werden - zum Beispiel das Problem der gleichgeschlechtlichen Ehe. Die Probleme der einfachen Leute gingen ins Leere. Und das Wichtigste: Plötzlich wurden Feinde klar definiert. Das erste Programm der Volksfront hat die Kommunisten nicht als Feinde behandelt. Es wurde gesagt, dass es dort demokratische Kräfte gibt, dass es notwendig ist, zu helfen, dass es notwendig ist, die Gesellschaft neu zu organisieren. Und nun wurde klar und deutlich von Feinden gesprochen.“

Laut Igor Marsaljuk waren allerlei schräge Kundgebungen vor dem Lenin-Denkmal im Zentrum der Hauptstadt auch etwas, was den Verfall markierte und die Gefühle der Menschen beleidigte, die die BSSR aufgebaut hatten.

„Diese Leute (Opposition) beleidigen unter anderem ihre Verwandten, ihre Vorfahren, die gestorben sind, damit ihre Nachkommen in Frieden leben konnten“, sagte er. „Aber die letzte Phase ist das, was wir jetzt sehen, wenn die so genannten nationalen Führer, völlig arrogant und vom Westen finanziert, von einer Intervention in ihrem eigenen Land träumen.“

Seit Mitte der 1990-er Jahre glauben solche Führer, dass man andere Methoden anwenden sollte, wenn das Volk für sie nicht stimmt. „Sie glauben also, dass es notwendig ist, das Volk mit Hilfe ausländischer Waffen, ausländischer Skalpelle zu behandeln. Sie hoffen auf diese Weise an die Macht zu gelangen, aber nicht als legitim gewählte Politiker, sondern als Kollaborateure, so wie ihre Vorgänger – zusammen mit den feindlichen Truppen einmarschiert. Und es spielt keine Rolle, welche Truppen das sein werden. Die Form ändert sich, der Inhalt bleibt derselbe: Der Verrat an ihren nationalen Interessen, der Unglaube an das eigene Volk und der Traum, eine Selektion vorzunehmen“, meint er.


Igor Marsaljuk stellte fest, dass die Opposition heute keine positive Agenda hat. „Die klassische Opposition gab es irgendwo in den späten 80er Jahren und in der ersten Hälfte der 90er Jahre. Sie übte immer einerseits Kritik an den Behörden, andererseits hatte sie eine positive Agenda. Heute hat die Opposition keine positive Agenda“, sagte er. „Heute sehen wir, wie belarussische Staatsbürger im Ausland mit Demütigung darum betteln und flehen, dass ihr Land in die Knie gezwungen wird und dass die Menschen in Belarus ihre Grundwerte verlieren. Es gibt nichts Schrecklicheres und Grausameres als den Bürgerkrieg", betonte er.

Die Fotoausstellung „Parallelwelten“ wird vom 17. bis 21. Januar in der 22. Etage (Aussichtsplattform) der Nationalbibliothek von Belarus zu sehen sein. Der Eintritt ist frei



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