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Gesellschaft
08 Oktober 2021, 18:45

Meinung: Integration von Russland und Belarus macht Westen mehr Angst als Migrationskrise in Polen

MOSKAU, 8. Oktober (BelTA) – Der Westen hat offenbar mehr Angst vor der Integration Belarus-Russland als vor den Migranten an der polnischen Grenze. Diese Meinung äußerte Wjatscheslaw Sutyrin, Chefredakteur des Analyseportals „Eurasien. Experte“, der Telegraphenagentur BelTA. Er kommentierte im Gespräch mit einem Journalisten der Staatlichen Nachrichtenagentur die letzte Resolution des Europäischen Parlaments.

„Die feindlichen „geopolitisch motivierten“ Statements des Europäischen Paraments wurden von baltischen sowie polnischen Politikern initiiert und sind unverbindlich. Mit anderen Worten haben wir es mit einer medialen Kampagne zu tun“, so der russische Experte. „Dennoch enthüllt diese Resolution die Denkweise politikbildender Kreise der Europäischen Union von heute.“

„In der neuen Resolution hat das Europäische Parlament seine Rhetorik verändert: Es richtet direkte Sanktionsdrohungen an Russland, weil es Belarus unterstützt“, stellte Sutyrin fest. „Wirtschaftliche Unterstützung und russische Investitionen in Belarus werden als direkte Unterstützung von Alexander Lukaschenko persönlich angeprangert, obwohl jeder denkende Mensch versteht, dass es sich um belarussische Wirtschaft, Menschen und den gemeinsamen Markt handelt. Das Europäische Parlament ruft zur Zerstörung der belarussischen Wirtschaft und Regimewechsel auf. Es interessiert niemanden, wie sich das Leben der Belarussen infolge dieser Resolution verändern wird, auch die Autoren dieses Dokuments nicht.“

„Das Europäische Parlament verurteilte die Pläne für eine stärkere Integration zwischen Belarus und Russland. Wie ist es möglich, dass die Integration innerhalb der EU durchaus erlaubt und die zwischen Belarus und Russland verboten ist? Man gibt sich nicht einmal mehr Mühe, die Doppelstandards zu verbergen. Das mag paradox erscheinen, aber Minsk hat bestimmte Vorteile davon. Es ist offensichtlich, dass der Westen mehr Angst vor dem Bündnis zwischen Minsk und Moskau hat als vor den Migranten an der polnischen Grenze. Alexander Lukaschenko zügelt dank dieser Integration manch heiße Köpfe im Westen, die zum wirtschaftlichen Krieg und Regimewechsel in Belarus aufrufen“, so der Experte.

„Wie sollen Belarus und Russland darauf reagieren?“, fragt Sutyrin. „Erstens sollten sie sich nicht auf den vom Westen aufgezwungenen Mythos von Souveränitätsverlust einlassen. Der Westen hat dieses Spiel mit dem Ziel begonnen, die reale wirtschaftliche Integration zu bremsen, die belarussische Wirtschaft unter dem Sanktionsdruck anfälliger und die Staatsführung gefügiger zu machen. Der Unionsstaat hat seine wirtschaftliche Souveränität schnell zu verstärken, um auf einen neuen Sanktionsangriff vorbereitet zu sein.“

Die Parlamentarische Versammlung des Unionsstaates Belarus-Russland sollte dem Europäischen Parlament eine angemessene Antwort geben.

„Letztendlich haben die beiden Staaten ihre Integration im Verteidigungssektor fortzusetzen. Je realer die Integration zwischen Belarus und Russland sein wird, desto eher werden sich die westlichen Nachbarstaaten gegenüber Minsk respektvoller verhalten und seine Interessen wahrnehmen“, resümierte Wjatscheslaw Sutyrin.

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