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Gesellschaft
29 November 2019, 13:48

Meinung: Journalist hat im Unterschied zu anderen Meinungsmachern Verantwortung vor der Gesellschaft

MINSK, 29. November (BelTA) – Es ist vor allem die Verantwortung vor der Gesellschaft, die einen Journalisten von den anderen Meinungsmachern unterscheidet. Diese Meinung äußerte der stellvertretende Leiter der Präsidialverwaltung Andrej Kunzewitsch bei der Eröffnung des 7. Forums für junge Journalisten zum Thema „Einheimischer Journalismus heute und seine Verantwortung vor der Gesellschaft.“

„Auch wenn sich die journalistischen Formate einem stürmischen Wandel ausgesetzt sind, bleibt die Hauptaufgabe und die Hauptfunktion des wahren Journalismus unverändert. Was vor 10, 50 oder 100 Jahren galt, gilt auch heute – die Hauptmission eines wahren Journalisten besteht darin, nach der Wahrheit zu suchen und der Gesellschaft zu dienen. Diese Aufgaben darf kein Journalist vergessen“, sagte Kunzewitsch.

„Heute haben junge Menschen, die sich als moderne belarussische Journalisten sehen, komplizierte Staatsaufgaben zu lösen. Heute sind Begriffe wie Informationssicherheit und nationale Sicherheit unmittelbar miteinander verbunden. Immer öfter sprechen die Medienexperten vom Schutz der Informationssouveränität des Landes. Bei einem Treffen mit Journalisten hat auch der belarussische Präsident gesagt, dass der Journalismus ein staatlicher Beruf ist“, sagte er.

Aus seiner Sicht würden die Medien nicht nur unser Weltbild prägen, sondern die Realität selbst schaffen. Sie würden das Szenario und die Dynamik der Ereignisse auf nationaler und internationaler Ebene mitbestimmen. „Der Informationsraum hat sich vor unseren Augen dynamisch gewandelt: Vor wenigen Jahren konnte niemand ahnen, dass der Youtube eines Tages dem Fernsehen Konkurrenz machen wird und dass Blogs und Messenger die Informationsagenda ganzer Regionen und Länder stark beeinflussen werden. Solchen Transformationen stellen vor uns komplizierte Fragen: wie begegnet man einer Fake-News-Welle, wie geht man mit Nachrichten aus fraglichen Quellen um, welche Rolle muss ein Fachjournalist in der modernen Gesellschaft einnehmen – in einer Zeit, wo jeder Smartphone-Nutzer selbst zum Medium wird. Diese Fragen müssen junge Journalisten von heute und Medienleiter von morgen unbedingt beantworten.“

Kunzewitsch ging in seiner Rede auf die Mission der Massenmedien in der Gesellschaft ein. „An der Speerspitze gesellschaftlicher Entwicklungen sein, zwischen Staat und Gesellschaft vermitteln können – darin besteht die Aufgabe der Journalisten, vor allem in den Regionen, wo der Nerv der Zeit besonders stark zu spüren ist. Man muss ohne Angst mit den Menschen kommunizieren, hören und zuhören können, man muss Anliegen und Hoffnungen von Menschen wahrnehmen und ihnen die Möglichkeit geben, ihre Meinungen öffentlich zum Ausdruck zu bringen. Die Informationspolitik des Staates besteht nicht darin, Probleme totzuschweigen, sondern sie in einem konstruktiven Dialog mit der Gesellschaft zu lösen“, bemerkte Andrej Kunzewitsch.

Die Journalisten von heute müssen sich solcher Transformationen bewusst sein. „Mann kann sich unendlich lange darüber beschweren, dass solche Genres wie Feuilleton der Vergangenheit angehören oder dass Blogger den Redaktionen ihre Stammleser abwerben. Aber wenn die Leser und Zuschauer heute andere Bedürfnisse haben – sprich Videos schauen, Multimedia-Stories lesen oder in Instagram chatten – dann müssen die Massenmedien es lernen, in diesen Formaten effektiv zu arbeiten“, resümierte Vizeleiter der Präsidialverwaltung.

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