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Gesellschaft
13 September 2021, 19:50

Meinung: Sanktionen gemeinsam bekämpfen, durch Zusammenarbeit und Diversifikation der Märkte

MINSK, 13. September (BelTA) – Staaten, die von Sanktionen betroffen wurden oder gegen solche Einflussmechanismen eintreten, sollen sich einigen und kooperieren – auf diese Weise können sie sich als ein wirkungsvolles Instrument gegen jene etablieren, die auf rechtswidrige Methoden setzen. Diese Meinung äußerte Historiker und Politologe, Doktor der Politikwissenschaften, Direktor des Europa-Instituts der Russischen Akademie der Wissenschaften und korrespondierendes Mitglied der RAS, Alexej Gromyko, vor Journalisten am Rande der internationalen Konferenz zum Thema „Auswirkung globaler wirtschaftlicher Herausforderungen auf Sozial- und Arbeitsrecht“, die am 13. und 14. September in Minsk stattfindet.

„Man sollte heute nach Verbündeten und Gleichgesinnten suchen, die die Meinung teilen, dass die einseitigen Sanktionen alles andere als rechtmäßig sind. Die Sanktionen zielen in Wirklichkeit darauf ab, das innere Gefüge von Staaten zu verändern, das Volk oder die Nation zu einem bestimmten Verhalten zu bewegen, nicht nur in Politik und Wirtschaft, sondern auch im Hinblick auf die moralischen Werte. Der größte Teil der Welt ist gegen diesen Ansatz, weil er schwach und haltlos ist. Es ist jedoch klar, dass die Sanktionen eine Belastung darstellen, Schwierigkeiten, die es zu überwinden gilt. Ein Ausweg besteht darin, dass Länder, die angegriffen werden, enger zusammenarbeiten und sich zusammenschließen. Und zwar nicht nur, um diese Schwierigkeiten gemeinsam zu überwinden, sondern auch, um neue Möglichkeiten für die Entwicklung und Diversifizierung ihrer Außenpolitik und ihres Handels zu finden“, erklärte Alexej Gromyko.

Das vergangene Jahr hat gezeigt, wie Länder in der Praxis zusammenarbeiten können, um die Folgen von Sanktionen zu minimieren. Als Beispiel führte Alexej Gromyko an, wie Belarus und Russland ein komplexes Großprojekt in Gang gesetzt haben, um den Umschlag von Ölprodukten über russische Häfen zu organisieren. Dieses Projekt wurde in sehr kurzer Zeit umgesetzt. „Jetzt wollen wir für die Lieferung von Kalidüngern den nördlichen Seeweg in Anspruch nehmen. Wir suchen insgesamt nach neuen Wegen für den Warentransport. Belarus und Russland sollten ihre Märkte gegenseitig für Exportunternehmen öffnen. Vor 20 Jahren wurde unser Land mit importierten landwirtschaftlichen Produkten überschwemmt. Heute ist die Situation anders, denn seit einigen Jahren wächst dieser Wirtschaftszweig. Die Importsubstitution kann nicht nur als Übergang zur Selbstversorgung verstanden werden. Sie sollte auch unter dem Gesichtspunkt der Diversifizierung, der geringeren Abhängigkeit von externen Faktoren zur Erhöhung der Stabilität, der so genannten Stressresistenz der staatlichen Wirtschaft und damit des Wohlstands der Menschen betrachtet werden. Alle tun dies: Belarus, Russland, die EU, China und die USA. Das ist einer der wichtigsten Trends in der Welt“, sagte Alexej Gromyko.

Er fügte hinzu: „Im Unionsstaat sind Belarus und Russland dem Konzept eines Binnenmarktes viel näher gekommen. Aber selbst jetzt ist der Grad der Integration viel höher als in der EAWU. Dennoch gibt es natürlich Vor- und Nachteile im Handel zwischen Belarus und Russland."

Das Forum wurde von der Föderation der Gewerkschaften initiiert. Diese Idee wurde von der Regierung und dem Arbeitgeberverband unterstützt.

An der Konferenz nehmen führende Völkerrechtsexperten, Regierungs- und Justizbeamte, Akademiker, Politologen, ausländische Botschafter, Leiter internationaler Gewerkschaftsverbände und Vertreter jener Unternehmen, gegen die die Sanktionen verhängt wurden. Zwei Tage lang werden sie über Initiativen zur Erhaltung der Stabilität in der Welt und der Grundrechte der Menschen diskutieren. Am Ende der Konferenz wird eine Resolution verfasst und an die EU, die IAO und die UNO übermittelt.

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