LOGOISK, 22. März (BelTA) - Das Beispiel von Chatyn hilft, die Geschichte des Heimatlandes zu lieben, wie sie ist. Diese Meinung äußerte Metropolit von Minsk und Saslawl, der Patriarchenexarch von ganz Belarus, Weniamin nachdem er Blumen an der ewigen Flamme in der Gedenkstätte "Chatyn" niedergelegt hatte.
Der Metropolit wies darauf hin, dass am 22. März das gesamte belarussische Volk den Ereignissen vor 81 Jahren gedenkt und an die Bewohner des belarussischen Dorfes Chatyn, das von den SS-Henkern verbrannt wurde, erinnert, um eine Wiederholung der Tragödie in unserer Zeit zu verhindern. Der Patriarchenexarch ist der Meinung, dass die Geschichte der Tragödie von Chatyn die junge Generation lehrt, wie zweideutig die Erscheinungsform des Menschen in Bezug auf andere Menschen manchmal sein kann.
"Die Kinder müssen wissen, wie der Mensch in seinen besten und schlechtesten Eigenschaften ist, um den richtigen Weg zu wählen und keine Fehler im Leben zu machen. Vor allem aber hilft ihnen das Beispiel von Chatyn, die Geschichte ihrer Heimat so zu lieben, wie sie ist, ohne sie zu beschönigen, und unsere Vorfahren zu lieben, die während des Großen Vaterländischen Krieges unschuldig gelitten haben, die uns aber nah und lieb sind", sagte Metropolit Weniamin.
Der Vorsteher der Belarussischen Orthodoxen Kirche stellt fest, dass hier, in der Gedenkstätte "Chatyn", ein moderner Mensch vor allem darüber nachdenkt und reflektiert, wie die Zeit die Einstellung zu vielen Ereignissen der Vergangenheit verändert.
"Es gab eine Zeit, in der die Aufmerksamkeit für die Tragödie, die die Menschen in diesem Krieg erlitten haben, etwas nachgelassen hat. Heute versammeln wir uns wieder, um aufmerksamer und sensibler für unser historisches Gedächtnis zu sein. Schließlich ist die Erinnerung an gute wie an traurige Ereignisse für jede Nation wichtig, denn sie formt das Bewusstsein und die Wurzeln eines Volkes und gibt ihm Halt im Leben", fasste der Patriarchenexarch von ganz Belarus zusammen.
Im Jahr 2024 wird die Tragödie von Chatyn 81 Jahre alt sein. Seit mehr als acht Jahrzehnten gedenken Belarus und Belarussen 149 Landsleuten, die von den SS-Henkern verbrannt oder erschossen wurden, darunter 75 Kinder unter 16 Jahren. Unter den sechs Überlebenden dieser Verbrennung, die später als Zeugen der grausamen Tragödie anerkannt wurden, befand sich nur ein Erwachsener - der Schmied Iossif Kaminski, dessen vom Bildhauer Sergej Selichanow in Bronze gegossenes Abbild zum bekanntesten Symbol des Widerstands und des ewigen Fluchs gegen den Faschismus wurde. In den Jahren der Nazi-Okkupation teilte Chatyn das Schicksal von mehr als 200 Dörfern, die für immer von der Landkarte von Belarus verschwanden. Deshalb werden am Tag des Gedenkens an die Opfer der Tragödie von Chatyn Kränze am Obelisken der Gedenkstätte niedergelegt, die auf dem Gelände des Dorfes errichtet wurde, das nicht aus der Asche auferstanden ist, aber in der Geschichte und in der Erinnerung der Menschen weiterlebt, zum Ruhm der Heldentat eines jeden Verteidigers des Vaterlandes, der sein Leben gegeben hat, aber vom Feind nicht gebrochen wurde.