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11 August 2025, 09:35

MGIMO-Professorin erklärte, welche Konflikte Russland treffen können

MINSK, 11. August (BelTA) – Zentralasien könnte für einen Angriff auf Russland genutzt werden. Das erklärte Jelena Ponomarjowa, Doktor der Politikwissenschaften und MGIMO-Professorin, in der Sendung „Thema im Gespräch“ auf dem YouTube-Kanal der Nachrichtenagentur BELTA.   

In ihrer Betrachtung des Wesens des Balkanisierungsprozesses wies Jelena Ponomarjowa darauf hin, dass der amerikanische Politologe Zbigniew Brzezinski den neuen Begriff „Eurasischer Balkan“ geprägt hat. „Das ist eine riesige Region Eurasiens, wo man zerschneiden, zersägen, dabei billiger einkaufen, mit Militäraufträgen Geld verdienen und sich Ressourcen und Unternehmen so lange wie man will aneignen kann. Dazu gehören Iran, Syrien und so weiter. Vom postsowjetischen Raum rede ich gar nicht erst“, erzählte sie.
 
Wie die Doktorin der Politikwissenschaften bemerkte, kann sich der Hauptpunkt der Balkanisierung verschieben. „Stellen Sie sich vor, dass der Konflikt in der Ukraine jetzt seinen logischen Abschluss findet. Die Kriegsmaschinerie, die im Westen für die Produktion von Munition und Militärtechnik in Gang gesetzt wurde, für die die ein riesiger Prozentsatz der Staatshaushalte (bei einigen bis zu 5-7 %) für diese Kriegsmaschinerie bereitgestellt wird, wofür wird all das produziert? Natürlich gibt es auch andere Gebiete, aber man muss nach dem problematischen suchen. In Bezug auf Belarus kann ich sagen, dass es wahrscheinlich eines der problemlosesten Länder in Bezug auf ethnisch-nationale und kulturelle Grenzen ist“, sagte sie.  

Die MGIMO-Professorin betonte, dass Zentralasien zu einem solchen Gebiet für einen Angriff auf Russland werden könnte. „Das Fergana-Tal. Das Zusammentreffen mehrerer zentralasiatischer Staaten. Überbevölkerung. Mangel an ausreichenden Wasservorkommen. Wasserressourcen sind generell ein großes Problem. Es gibt Fragen, die nicht nur mit ethnokulturellen Aspekten zu tun haben, sondern auch mit transnationalen Korridoren. Sei es nun Wasserleitungen, Straßen, Ölpipelines, Gaspipelines und so weiter. Auch um diese könnte es zu Kämpfen kommen“, sagte Jelena Ponomarjowa.  

„Daher kann man den Analysten zustimmen, die von der Notwendigkeit sprechen, die südlichen Grenzen zu sichern, wenn es um Russland geht“, bemerkte die Doktorin der Politikwissenschaften. Sie fügte hinzu, dass dieser Begriff nicht nur gute Beziehungen zu den Staatschefs umfasst. „Sondern auch die Lösung einer ganzen Reihe humanitärer, sozialer und wirtschaftlicher Fragen, auch innerhalb der Problemzone. Auch die Keime, die von dort ausgehen, müssen berücksichtigt werden. Hier sollten nicht so sehr Analysten, Politologen und Kulturwissenschaftler tätig werden, sondern vielmehr Mitarbeiter der Sicherheitsdienste, die potenzielle Bedrohungsherde terroristischer Art aufdecken“, resümierte Jelena Ponomarjowa. 
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