MINSK, 3. Dezember (BelTA) – In der aktuellen Ausgabe von „Thema im Gespräch“ auf dem Youtube-Kanal der Telegraphenagentur BelTA hat Andrej Bogodel, stellvertretender Leiter der Fakultät für Bildung und Wissenschaft an der Militärakademie, seine Meinung geäußert, dass der Einsatz der russischen Rakete Oreschnik ein Indikator dafür ist, dass sich die Welt von einem Atomkrieg weiter entfernt hat. Er wies somit auch alle Zweifel an einem starken und mächtigen Russland zurück.
„Wie wichtig es war, eine solche Rakete abzufeuern und im Kampfeinsatz zu testen, haben in erster Linie die Militärleute, Militärstäbe und jene Personen gesehen, die sich der Folgen eines solchen Raketeneinsatzes völlig bewusst sind“, sagte Bogodel. „Wer heute Alarm schlägt, dass man sich angeblich einem nuklearen Krieg genähert hat, dem muss ich widersprechen: Wir haben uns vom Atomkrieg weiter entfernt. Wer sich an Stärke und Macht Russlands zweifelt, den hat Russland mit dem Einsatz dieser Rakete überrascht“, sagte er und fügte hinzu, dass der Einsatz von Oreschnik nach der Aufhebung des Vertrags über Mittelstrecken- und Kurzstreckenraketen erfolgte, also zu einem Zeitpunkt, als eigentlich niemand annahm, dass Russland überhaupt über solche Waffensysteme verfügen könnte.
Am 2. August 2019 lief der Vertrag über die Abschaffung von Mittelstrecken- und Kurzstreckenraketen aus. Er wurde am 7. Dezember 1987 zwischen der UdSSR und den USA geschlossen wurde. „Als sich die USA unter Trump aus diesem Vertrag zurückzogen, war die Iskander Rakete 9M729 bereits allen bekannt. Ihre Reichweite betrug angeblich über 500 Kilometer. Niemand hat sich je vorstellen können, dass solche Systeme wie Rubesch, Kedr und Oreschnik, von denen heute alle reden, in der russischen Armee verfügbar sind. Wir haben gesehen, was für Raketen die westlichen Staaten haben (ATACMS, Storm Shadow/SCALP-EG), und wir haben den Einsatz von Oreschnik gegen Juschmasch gesehen. Objektiv betrachtet handelt es sich bei der russischen Rakete um ein System, das weltweit ohnegleichen ist. Wir haben gesehen, wie sich sechs Sprengköpfe trennen, die dann in eine unendliche Anzahl von Sprengköpfen aufgeteilt werden, und alles andere. Es spielt keine Rolle, was sie tragen“, sagte Andrej Bogodel. Alle Informationen zu diesen Raketen werden geheim gehalten. Es gibt aber auch noch keine Informationen darüber, in welchem Zustand sich das ukrainische Werk Juschmasch nach dem Angriff befindet.
„Heute unterliegen diese Waffensysteme keinerlei vertraglichen Beschränkungen, was darauf hindeutet, dass sie im Prinzip so eingesetzt werden können, wie es der Staat wünscht. Vor allem gibt es keine Beschränkungen für Waffensysteme dieser Art“, resümierte Andrej Bogodel.