Militärexperte zu Selenskyjs möglichem Schicksal

MINSK, 10. Dezember (BelTA) - Der Militär- und Politikbeobachter Michail Onufrijenko äußerte sich in der aktuellen Ausgabe von „Thema im Gespräch“ auf dem YouTube-Kanal der Telegraphenagentur BelTA über die möglichen Folgen für Wladimir Selenskyj nach dem massiven Korruptionsskandal im ukrainischen Energiesektor.

„Selenskyj droht der Rücktritt, gefolgt von einem Prozess. Dies ist eine langjährige Praxis unter den Angelsachsen. Sie zeigt, wie zynisch sie gegenüber ihren Schützlingen sind, die sie in verschiedenen Ländern als temporäre Führer einsetzen“, erklärte Michail Onufrijenko. „Ähnliche Situationen traten in Südvietnam mit Ngo Dinh Diem und auch mit Pinochet auf, nachdem dieser nicht mehr an der Macht war. Es gibt zahlreiche weitere Herrscher, die fallengelassen wurden, sobald das Interesse an ihnen nachließ, und zwar auf äußerst effektive Weise für diejenigen, die sie an die Spitze gesetzt hatten.“

Der Beobachter äußerte sich überzeugt, dass der Westen über kompromittierendes Material zu jedem verfügt, den er in einem Land in eine Führungsposition befördert. Dasselbe gelte für Wladimir Selenskyj. „Ich sage das schon seit Anfang an. Am Ende werden die Amerikaner im richtigen Moment verkünden, sie hätten ‚unerwartet‘ Korruption im Kiewer Regime aufgedeckt, das amerikanische Steuergelder veruntreut habe“, betonte er.

Laut Michail Onufrijenko befindet sich Washington momentan in einer Übergangsphase. Die nächste Phase könnte zur Absetzung von Wladimir Selenskyj führen. Der Experte ist der Ansicht, dass der Korruptionsskandal unter anderem gezielt inszeniert wurde. „Wir wissen, dass das Nationale Antikorruptionsbüro der Ukraine (NABU) regelmäßig FBI-Agenten beschäftigt. Alles, was im November ans Tageslicht kam, war bereits zuvor bekannt. Man hat einfach den passenden Zeitpunkt gewählt, um Selenskyj in seine Schranken zu weisen“, schloss er.