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24 Juni 2020, 09:00

Mit Stolz im Herzen: Agrarbetrieb "Progress-Wertelischki": Wohnungen für die Mitarbeiter und ein Freizeitzentrum für ältere Leute

Der Agrarbetrieb „Progress-Wertelischki” ist führender Landwirtschaftsbetrieb in Belarus und ein Beispiel für viele nicht nur im Land, sondern auch im Ausland. Hier wurden nicht nur die besten Entwicklungen aus der Sowjetzeit bewahrt, sondern auch vermehrt. Die Produktion wurde in den letzten 20 Jahren verdoppelt. Der Erfolg wird auf den technologischen Prozess und verantwortungsvolle Arbeit zurückgeführt. Die BelTA-Korrespondenten berichten, wie die Menschen in einem der fortgeschrittensten Agrarstädtchen des Landes wohnen und arbeiten.

Das Agrarstädtchen Wertelischki bietet eine entwickelte soziale Infrastruktur. Die Agrarwirtschaft befindet sich in einigen Kilometern vom Gebietszentrum entfernt. „Wenn wir schlechtere Arbeitsbedingungen als in der Stadt vorschlagen, bevorzugen die Mitarbeiter eine Arbeitsstelle in Grodno“, betonte Vorsitzender des Agrarbetriebes „Progress-Wertelischki“, Held von Belarus Wassili Rewjako.

In der Belegschaft wird kaum eine Arbeitskräftefluktuation beobachtet. Das Durchschnittsalter der Mitarbeiter ist 42 Jahre. Das ist in vieler Hinsicht ein positiver Faktor: die Menschen sind erfahren und wissen, was sie von der Arbeit und vom Leben wollen, sie können durchdachte Entscheidungen treffen. Es gibt aber auch die Jugendlichen.

„Viele rücken die Wohnungsfrage in den Vordergrund. Innerhalb von 20 Jahren wurden in der Agrarwirtschaft etwa 200 Wohnungen gebaut“, erzählt Wassili Rewjako.

Im Agrarstädtchen Wertelischki baut man nur geräumige Wohnungen, um mehr Zuversicht zu verleihen und bei der Gründung einer großen und einträchtigen Familie zu helfen. Der Mechanisator Wladimir Rebuschew arbeitet in der Agrarwirtschaft seit über 20 Jahren und ist mit den Arbeits- und Lebensbedingungen zufrieden.

Im Agrarstädtchen gibt es Geschäfte, eine Bank- und Postabteilung, eine Schule, einen Kindergarten, Kulturhaus.

2014 wurde eine Ambulanz in Betrieb genommen. Nun kann man medizinische Hilfe im Agrarstädtchen erhalten.

Die Mitarbeiterin der Agrarwirtschaft Natalja Apanastschik zählt stabile Löhne, Zukunftszuversicht und eigene Wohnung zu den Pluspunkten des Lebens im ländlichen Raum.

Der Nachwuchs steht im Fokus. Die Agrarwirtschaft stellt Geldmittel zur Stärkung der materiell-technischen Basis, Sanierung der Kindergarten- und Schulräume, Modernisierung der Kinderplätze bereit. Die Kulturbranche wird dabei nicht beeinträchtigt. Außerhalb der Grenzen des Kreises Grodno kennt man das verdiente Laienlied- und Tanzensembles der Republik Belarus „Niwa“.

„Wir unterstützen die Kirche, helfen bei der Errichtung einer katholischen Kirche“, betont Wassili Rewjako.

Vor einigen Jahren dachten die Mitarbeiter des Agrarbetriebes „Progress-Wertelischki“ über die Freizeit der älteren Leute nach. Die Agrarwirtschaft hat zusammen mit dem territorialen Zentrum für Sozialpflege der Bevölkerung des Kreises Grodno ein Freizeitzentrum für die Einwohner des Agrarstädtchens eröffnet. Es bietet viele Dienstleistungen – von der Rehabilitation bis Sport, von gemeinsamen Spielen bis touristische Reisen und Wanderungen.

Hier singt man, spielt Billard und Schach, arbeitet an Fitnessgeräten, veranstaltet Konzerte und studiert Computergrundlagen. Gemeinsame Freizeit wirkt sich positiv sowohl auf die Gesundheit, als auch auf die Lebenserwartung der nicht mehr alleinstehenden älteren Leute aus.

Die Mitarbeiter der Agrarwirtschaft können sich regelmäßig am Meer oder in einem Sanatorium, unter anderem auch im Ausland erholen.

Eine große Hauswirtschaft im Agrarstädtchen Wertelischki ist eher ein Hobby. Es gibt hier gute Löhne und man kann Milch, Brot und Fleischerzeugnisse eigener Produktion kaufen. Hier baut man keine Viehscheunen neben den Häusern. Abseits des Zentrums der Siedlung wurde ein besonderer Wirtschaftsblock errichtet. Man kann dort sein Vieh bei Bedarf erhalten. Das Agrarstädtchen sieht auf solche Weise schön und gemütlich aus.

Die Lösung sozialer Fragen würde ohne eine wirtschaftliche Grundlage kaum möglich. Darüber berichtet der Vorsitzende. „Die Landwirtschaft steht im Mittelpunkt. Die Lebensmittelsicherheit für die Einwohner aller Staaten ist ausschlaggebend. Unsere Belegschaft hat einen wesentlichen Beitrag dazu geleistet. Die Landwirtschaftsproduktion ist zum Beispiel um über das 1,7fache gewachsen. Die Agrarerzeugnisse werden jährlich wettbewerbsfähiger im Sinne von Selbstkosten. Wir reduzierten in den letzten 10 Jahren den Gasverbrauch um das Zehnfache, den Stromverbrauch um das 2,5fache“, erzählt Wassili Rewjako. Trotz der Schwierigkeiten wegen des Wetters in den letzten Jahren arbeitete der Agrarbetrieb „Progress-Wertelischki“ stabil. Arbeitslöhne werden rechtzeitig ausgezahlt und ständig erhöht. Der Durchschnittslohn in der Agrarwirtschaft übersteigt Br1 Tsd.

Woran liegt das Geheimnis der ständigen Entwicklung? Wassili Rewjako führt es noch einmal auf die starke und professionelle Belegschaft mit guten Spezialisten auf allen Gebieten zurück.

„Natürlich ist die Wissenschaft aus der Entwicklung nicht wegzudenken. Es geht nicht nur um Umbildung, Weiterbildung von Fachkräften innerhalb des Landes, sondern auch im Ausland. Wir übernehmen die besten Entwicklungen und passen diese an unsere Bedingungen an“, sagt der Vorsitzende.

Der Agrarbetrieb „Progress-Wertelischki“ ist der größte in der Region. Das Unternehmen bewirtschaftet über 10 Tsd. ha landwirtschaftliche Nutzflächen. Hier sind etwa 1 Tsd. Mitarbeiter beschäftigt. Der Betrieb umfasst Dutzende Strukturabteilungen.

Das ist eine Mehrzweckwirtschaft. Wenn einige Bereiche wegen des Wetters, Marktkonjunktur, geänderter äußerer Bedingungen schrumpfen, kann man die Situation dank anderen Richtungen verbessern.

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Auf vielen Gebieten hat man eine Vollzyklusproduktion aufgenommen. Das betrifft auch Brotherstellung. Es gibt eigenen Weizen, Mühle, Bäckerei. Täglich werden 1,5t frische und leckere Produkte erzeugt, die von Einwohnern auch in der Stadt geschätzt werden.

Sie haben auch Milch aus dem Agrarstädtchen Wertelischki gern. Der größte Teil wird natürlich verarbeitet, aber etwa 12 t werden täglich in eigener Produktion paketiert. Es gibt eine stabile Nachfrage nach diesen Erzeugnissen.

Es gibt eine Geflügelschlacht- und Verarbeitungszunft. Somit verdient man das Umsatzkapital.

Die Agrarwirtschaft erzielte auch gute Resultate im Gartenbau. Es wurden etwa 50 Zentner je Hektar Äpfel eingebracht. Das sind nahezu europäische Werte. Die Lieferungsgeographie ist sehr groß. Die Agrarwirtschaft hat sogar ein Dankschreiben vom russischen Admiral: die nördliche Flotte war mit der Qualität der Äpfel zufrieden.

In der Agrarwirtschaft gibt es auch eine Schmiede- und Töpferwerkstatt. Wassili Rewjako erklärt, dass ihr Beitrag klein ist. Die ästhetische Bedeutung ist schwer zu überschätzen. Alle Verzierungen auf den Straßen des Agrarstädtchens, in Sozial- und Produktionsräumen wurden von den eigenen Meistern gemacht. Diese Skulpturen, Schmiedebänke oder Blumengestelle sorgen für zusätzlichen Komfort.

Sergej GAWRIZKI,

Foto Leonid SCHTSCHEGLOW,

BelTA. -0-

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