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25 Juni 2020, 09:30

Mit Stolz im Herzen: Kolchos „Rasswet“ - laute Siege, ernste Herausforderungen und modernes Leben

„Rasswet K.P. Orlowski“ AG befindet sich nicht weit von Kirowsk im Gebiet Mogiljow. Das ist der gleiche Kolchos „Rasswet“, der während der Sowjetzeit im ganzen Land bekannt war.

Agrarstädtchen Myschkowitschi, in der sich der Landwirtschaftsbetrieb befindet, sieht eher wie eine Kleinstadt als wie eine ländliche Siedlung aus: breite Straßen, ein geräumiger zentraler Platz mit Denkmälern und Brunnen, das Haus der Kultur.

Myschkowitschi wurde bereits zu Sowjetzeiten vom berühmten Architekten Georgi Saborski entworfen. So kann beispielsweise das Kulturhaus auf dem zentralen Platz bis zu 700 Personen aufnehmen. Hohe Decken, viel Freiraum und ein Wintergarten: Hier und jetzt wachsen Dattelpalmen und Bananenbäume.

Bemerkenswert in Myschkowitschi ist das Gebäude des Kindergartens des estnischen Architekten Toomas Rein. Dieser Komplex hat in Belarus keine Analoga. Es handelt sich um ein einziges Ensemble des Gebäudes und der Spielzone. Von fern sieht es wie ein kleiner Palast aus.

Die Vizedirektorin für ideologische Arbeit, Natalja Schapowalowa, lädt in ein kleines Museum ein, das im Haus der Kultur liegt. Die Exposition erzählt über die Geschichte der Gründung und Bildung des Kolchos. Die Geschichte ist vor allem mit dem Helden der Sowjetunion Kirill Orlowski verbunden, der aus dem Dorf Myschkowitschi gebürtig war. 1944 richtete Orlowski einen offenen Brief an Stalin, in dem er darum bat, die Möglichkeit zu erhalten, den Kolchos im Bezirk Kirowsk zu leiten, der während des Krieges schwer beschädigt wurde. Er versprach, ihn in einigen Jahren zu einem Kolchos-Millionär zu machen. Der Antrag von Orlowski wurde erfüllt.

Im Jahr 1950 wurde der Kolchos „Rasswet“ bekannt. „Wie Orlowski versprach, wurde der Kolchos zu einem der ersten Kolchose-Millionäre in der UdSSR. Der Kolchos stellte Produkte in Höhe von 1 Mio. Rubel her. Nach dem Tod von Orlowski stand 1968 der zweifache Held der Sozialistischen Arbeit Wassili Starowoitow an der Spitze von „Rasswet“. Unter seiner Leitung wurden neue Gebäude für wichtige Sozialobjekte gebaut“, erzählt Natalja Schapowalowa.

Ab 2011 ist Alexander Bagel der Direktor von „Rasswet“ AG. „Derzeit ist „Rasswet“ AG einer der größten Landwirtschaftsbetriebe von Belarus. Wir haben ein sehr breites Arbeitsprofil. Alle unsere Produkte sind von höchster Qualität, sie werden auf den Binnenmarkt von Belarus geliefert, etwas wird nach Russland exportiert. „Rasswet“ entging nicht den harten Zeiten - Perestroika der 1990er Jahre. Aber die Wirtschaft hat überlebt. Und ich denke, dass einer der Hauptgründe die Vielfalt der hergestellten Produkte ist“, so der Direktor.

Derzeit sind bei der Aktiengesellschaft rund 900 Menschen tätig.

In den Obstgärten des Landwirtschaftsbetriebs werden Apfelbäume und schwarze Johannisbeeren angebaut. Es werden noch Gurken, Tomaten, Kohl, Zwiebel, Zuckerrübe und Kartoffel angepflanzt. Der Landwirtschaftsbetrieb verfügt über ein eigenes Handelsnetz: zwei Geschäfte, eine Speisegaststätte, ein Café, Verkaufsstellen auf den Märkten von Bobruisk und Mogiljow. Das Unternehmen hat ein eigenes Sanatorium und eine Touristenbasis am Ufer des Wasserraumspeichers Tschigirinskoje.

Insgesamt gibt es über 9 Tsd. Stück Rindvieh.

Die Gartenarbeit hört nicht das ganze Jahr über auf. Alles im Einklang mit der Technologie. Hier arbeiten ständig 20 Personen, und während der Erntesaison sind bis zu 150 Personen beteiligt, darunter auch die Mitarbeiter des Unternehmens.

Alle Produkte, die in Gewächshäusern angebaut werden, unterliegen einer strengen Qualitätskontrolle.

Der Fahrzeugpark des Betriebs besteht aus 77 Traktoren und 48 Fahrzeugen.

Der Stolz von „Rasswet“ AG ist die Fischwirtschaft, die seit 1984 tätig ist. Im Jahr 1989 zeigte der Kolchos in der Ausstellung der Errungenschaften der Volkswirtschaft (WDNCh) das beste Ergebnis in der ganzen Sowjetunion. Damals wurden 236 Tonnen Fisch gefangen.

Karpfen, Hechte, Karausche, Silberkarpfen und Graskarpfen werden in Gewässern mit einer Gesamtfläche von 75 ha angebaut. Jetzt werden etwa 140-180 Tonnen Fisch pro Jahr produziert. Die Produkte werden im ganzen Land geliefert.

„Rasswet“ AG ist nicht nur Wirtschaft mit vielen Betriebszweigen. Das sind Geschichte und Traditionen, Schicksale von Menschen. Wir haben ein riesiges Erbe geerbt, das nicht nur bewahrt, sondern auch ständig weiterentwickelt werden sollte. Und in der Landwirtschaft, wie in jedem anderen Unternehmen, sind die Menschen am Wichtigsten. Ohne qualifizierte Mitarbeiter, ohne echte Teamarbeit, bei der jede Qualitätsstufe der Erfüllung ihrer Aufgaben notwendig ist, wird nichts funktionieren. Hinter jeder hohen Auszeichnung eines Unternehmens steht immer seine Belegschaft“, betonte Alexander Bagel.

Anastassija GUSOWSKAJA,

Foto von Oleg Foinizki,

BelTA

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