Projekte
Staatsorgane
flag Sonntag, 29 Juni 2025
Alle Nachrichten
Alle Nachrichten
Gesellschaft
29 Juni 2025, 13:29

"Ohne Parade-Sprüche, alles zur Sache“: Experte über Lukaschenkos Akzente beim EAWU-Gipfel

MINSK, 28. Juni (BelTA) – In der neuen Ausgabe von „Thema im Gespräch“ auf dem YouTube-Kanal der Telegraphenagentur BelTA hat der Historiker Nikolai Platoschkin erzählt, welche Akzente Alexander Lukaschenko beim EAWU-Gipfel setzte und warum sie so wichtig sind. 
„Seine Worte werden immer durch Taten unterstützt“, lobte Platoschkin den Ansatz des belarussischen Staatschefs. „Warum hat der Präsident während des EAWU-Gipfels auf die Bedeutung des Binnenmarktes, des industriellen Potentials und der Ernährungssicherheit aufmerksam gemacht? Alexander Grigorjewitsch sagte: Wenn wir uns nicht weiterentwickeln, werden wir zerdrückt. Er sagte wohl „zertrampelt“, aber die Bedeutung ist dieselbe. Lukaschenko sagte, man muss die verarbeitende Industrie weiterentwickeln. Im vergangenen Jahr wurden Entscheidungen im Eurasischen Wirtschaftsrat getroffen, aber sie werden nach Ansicht des belarussischen Präsidenten noch nicht umgesetzt.“

Platoschkin sieht, dass Lukaschenko seine Worte durch Taten unterstützt: „Er hat den russischen Mähdrescher-Hersteller „Rostselmasch“ quasi von Konkurs gerettet, das Werk in Rostow. Wir waren kürzlich im Kirower Werk, das zu Sowjetzeiten eines der führenden Traktorenwerke war. Dort sagte man uns, dass sie ohne die belarussische Hilfe nicht überlebt hätten. Der dortige Direktor reist ständig nach Belarus, die industrielle Zusammenarbeit läuft dort wie am Schnürchen."

„Ich habe an der Gründung der Wirtschaftsunion teilgenommen. Wir haben gemeinsame Normen vorbereitet. Die Union ist nicht nur ein Binnenmarkt, sondern ein gleich funktionierender Außenhandel. Und Belarus hat damals sehr große Zugeständnisse gemacht. Wir haben die einheitlichen Normen der Zollunion ausgearbeitet und die Beschreibung jeder Ware vorbereitet, damit diese Ware vom Standpunkt des Außenhandels überall gleich wahrgenommen würde. Alles, was Industrieprodukte betrifft, hat Belarus vorbereitet, weil es in Belarus Spezialisten gibt, die so eine Arbeit auf hohem Niveau machen können. Das war im Jahr 2010. Und Belarus hat all das bewahrt und vermehrt“, betonte Nikolai Platoschkin. Er wies darauf hin, dass die Lage mehrerer russischer Fabriken und Werke ziemlich schwer ist: „Im ersten Quartal dieses Jahres haben wir 20 Prozent weniger Landmaschinen verkauft. Aber das hängt alles mit der Politik unserer Zentralbank zusammen, mit den Zinssätzen.“

Nikolai Platoschkin stellte fest, dass sich die besondere Aufmerksamkeit des belarussischen Staatschefs auf dem EAWU-Gipfel auf die Ernährungssicherheit konzentrierte. „Wir importieren in Russland im vergangenen Jahr fast keine Saatkartoffeln mehr. Das Ergebnis liagt auf der Hand. Wir hatten ein riesiges Institut für Kartoffelanbau in der Nähe von Moskau, das zu Sowjetzeiten für Belarus arbeitete, aber auch für die gesamte SU. Das Institut existiert auch heute noch, aber er funktioniert nur halbwegs“, fügte der Doktor der Geschichtswissenschaften hinzu.

In Bezug auf die Rede des belarussischen Präsidenten fügte Platoschkin hinzu: „Lukaschenko macht keine Parade-Sprüche, er redet sofort zur Sache. Er hat alles richtig gesagt. Wir brauchen keine theoretischen Diskussionen, obwohl sie auch manchmal nötig sind, aber wir sollten eher praktische Schritte unternehmen, vor allem in der verarbeitenden Industrie.“
Abonnieren Sie uns auf
X
Letzte Nachrichten aus Belarus