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10 April 2025, 13:41

Perzow: Direktive 12 setzt Akzente im Verständnis von belarussischen Ideen und Narrativen

Am 9. April hat der belarussische Präsident Alexander Lukaschenko die Direktive 12, eines der wichtigsten Dokumente zur Umsetzung von Grundlagen der belarussischen Staatsideologie, unterzeichnet. Das war ein lang erwartetes Dokument, denn es hat viele Diskussionen gegeben, in welche Richtung sich der belarussische Staat weiter entwickeln soll und was die Grundlage der ideologischen Arbeit bilden soll. Wladimir Perzow, Stellvertretender Leiter der Präsidialverwaltung, erzählte der Telegraphenagentur BelTA über die Bedeutung des Dokuments.

- Wladimir Borissowitsch, wie wichtig, zeitgemäß und notwendig ist dieses Dokument?

- Die Zeit für ein solches Dokument ist objektiv gekommen. In den letzten Jahren hat der Präsident immer wieder das Thema „Ideologie, nationale Idee, Werte und Bedeutungen“ angesprochen. Es war seine direkte Anweisung, sich mit Ideologie, Propaganda und Gegenpropaganda zu befassen. Und wir haben sehr aktiv daran gearbeitet.

Kurz gesagt, diese Direktive ist im Wesentlichen eine Art Fahrplan, der notwendig ist, um das Konzept der Staatlichkeit in einer einfachen und verständlichen Sprache zu beschreiben, um einheitliche Ansätze für die Organisation und Durchführung der ideologischen Arbeit im ganzen Land zu schaffen - in Bildungseinrichtungen, in Unternehmen. Wir wollen die staatliche Agenda vermitteln, auch an die Bürger, die im privaten Sektor der Wirtschaft beschäftigt sind. Man kann sagen, dass das Dokument die einheitlichen Spielregeln im ideologischen Bereich definiert.

- Wie wurde das Dokument vorbereitet, wer war an seiner Ausarbeitung beteiligt?

- Staatliche und regionale Regierungsstellen waren in diese Arbeit involviert, Experten und Wissenschaftler, Vertreter der Massenmedien und der Zivilgesellschaft.

In der Präsidialverwaltung wurde eine Ad-hoc-Arbeitsgruppe gebildet, um eine Vielzahl von Vorschlägen, Meinungen und Positionen auf einen gemeinsamen Nenner zu bringen. Es wurde ein gewaltiges Arbeitspensum bewältigt. Das wichtigste Kriterium war, dem Leben zu folgen. Dieses präsidiale Prinzip hat dazu beigetragen, dass alles Überflüssige, Künstliche und weit hergeholte verworfen wurde. Daher ist das Dokument meiner Meinung nach so praxisorientiert wie möglich ausgefallen.

Diese Direktive ist ein Programmpapier und löst die wichtigsten Aufgaben. Sie definiert die inhaltlichen Orientierungen der belarussischen Gesellschaft auf der gegenwärtigen Entwicklungsstufe, zeigt den Mechanismus der Umsetzung der ideologischen Arbeit auf und legt die Bewertung der Effizienz der ideologischen Arbeit fest. Und dies ist auch ein sehr wichtiger Punkt für die effektive Umsetzung des Dokuments.

In der Praxis haben wir gesehen, dass es im ideologischen Raum bestimmte Nuancen gibt, die beseitigt werden müssen. Zum Verständnis: Bis gestern haben wir uns bei der ideologischen Arbeit an den Dokumenten von 2003 und 2004 orientiert, die für die aktuelle Arbeit offensichtlich veraltet sind. Gleichzeitig unterschieden sich die Ansätze für die ideologische Arbeit von Region zu Region. Daher war es wichtig, alle Erfahrungen zu verallgemeinern und gemeinsame Ansätze für die praktische Ausrichtung der ideologischen Arbeit im ganzen Land festzulegen.

- Was wurde bei der Ausarbeitung der Grundlagen der Ideologie der belarussischen Gesellschaft berücksichtigt, die durch Direktive Nr. 12 genehmigt wurden?

- Der wichtigste Bestandteil der Direktive sind die Grundlagen der belarussischen Staatsideologie. Sie ist eine Art Handbuch für alle Staatsbürger. Sie ist eine knappe und prägnante Beschreibung des Lebens der belarussischen Gesellschaft und des Staates. Was war, was ist und was wird sein. Sie setzt Akzente im Verständnis der belarussischen Ideen und Narrative.

Zugleich möchte ich allen Kritikern sagen. Es geht nicht darum, irgendeine Art von Einstimmigkeit zu erzwingen, sondern um die Notwendigkeit, dass die Bürger des Landes eine klare Vorstellung über die Grundlagen des Lebens ihres Landes haben. Es darf keine Verwirrung in den Köpfen geben!

Wenn wir denkende, patriotische Bürger erziehen wollen, die bereit sind, ihr Land zu verteidigen und die erkennen, „was gut und was schlecht ist“, dann müssen wir die entsprechende Arbeit leisten, wir müssen die entsprechenden Ideale und Werte in der Gesellschaft fördern. Und wir werden es tun.

Unsere so genannte westliche „Lehrer“ wissen das sehr gut. Sie zwingen uns den Pluralismus auf und bestrafen in ihren eigenen Staaten Menschen nur dafür, dass sie die „etablierten Wahrheiten“ hinterfragen.

Es ist kaum vorstellbar, dass ein Deutscher, Italiener oder Pole über die Zweckmäßigkeit der staatlichen Einheit oder über alternative Ansätze zur Aufarbeitung der Vergangenheit sinniert. Ein solcher Gedanke existiert in diesen Staaten nicht, denn das Konzept der Staatlichkeit ist klar durchdacht und wird effektiv in allen Lebensbereichen umgesetzt. Wir sollten die gleiche Eindeutigkeit in unseren Einschätzungen haben.

Wenn wir abschließend über die Schlüsselaspekte der Direktive sprechen, lohnt es sich, die Aufmerksamkeit auf die Tatsache zu lenken, dass das Dokument klare Definitionen über Ziele, Hauptformen der ideologischen Arbeit und die Umsetzung liefert. Darüber hinaus legt das Dokument wichtige Ansätze für die Organisation der ideologischen Arbeit im Arbeitskollektiv fest und schreibt die Verpflichtung vor, die Grundlagen der belarussischen Staatsideologie in allen Bereichen und in allen Organisationen unabhängig von ihrer Wirtschaftsform umzusetzen. Die persönliche Verantwortung für den Stand der ideologischen Arbeit liegt beim Leiter eines Kollektivs oder der ganzen Branche.
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