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11 Februar 2025, 13:27

Platoschkin: USA werden Kiew dazu zwingen, territoriale Zugeständnisse zu machen 

MINSK, 11. Februar (BelTA) – Bei den künftigen Friedensgesprächen mit Russland ist es nicht ausgeschlossen, dass die USA Kiew zu territorialen Zugeständnissen zwingen würden. Diese Meinung äußerte Doktor der Geschichtswissenschaften Nikolai Platoschkin in der neuen Ausgabe von „Thema im Gespräch“ auf dem YouTube-Kanal der Telegraphenagentur BelTA. 

„Wenn Trump den Konflikt stoppt, wird er die Ukraine zwingen, ihn nicht wieder anzufangen. Das kann ich mit Sicherheit sagen. Denn die Ukraine ist auf die Hilfe aus den USA angewiesen. Einige Experten sagen, dass Europa helfen wird, falls was passiert. Aber selbst Merz, Kanzlerkandidat von der CDU, der früher sagte, er würde die Ukraine mit Taurus-Langstreckenraketen beliefern, der sagt heute, dass er allein nichts tun wird. Das heißt, Europa selbst wird nichts tun“, betonte Nikolai Platoschkin.

Der Experte wies darauf hin, dass in Deutschland laut Umfragen 60 % der Bevölkerung gegen Waffenlieferungen an die Ukraine sind. „Scholz hat Putin nicht umsonst im Dezember angerufen. Davor hatte er ihn eineinhalb Jahre lang nicht angerufen. Und jetzt hat er angerufen, warum? Weil es unter dem Gesichtspunkt des Wahlkampfes in Deutschland ein Pluspunkt ist. Vor anderthalb Jahren wäre es noch ein Nachteil gewesen“, sagte er.

Zur Frage der US-Beteiligung an den Verhandlungen äußerte sich Nikolai Platoschkin zuversichtlich, dass die Ukrainer unter anderem zu territorialen Zugeständnissen gezwungen sein werden. „Die Frage ist nur, um welche Art von Zugeständnissen es sich handeln wird. Als Diplomat sehe ich die folgende Option. Deutschland hat das Kaliningrader Gebiet 1970 als Teil der UdSSR anerkannt. Wissen Sie, was sie vorher auf ihren Landkarten eingetragen hatten? Ostpreußen, und in Klammern - vorübergehend unter sowjetischer Herrschaft. Mit Polen war es dasselbe. Ein Drittel Polens gehörte früher zu Deutschland. Und nur Brandt hat ein rechtsverbindliches Dokument unterzeichnet, dass die Deutschen keine Ansprüche haben“, so der Experte.

Gleichzeitig fügte er hinzu, dass die Tatsache, dass das Kaliningrader Gebiet nicht als Teil der Sowjetunion anerkannt wurde, die diplomatischen Beziehungen zwischen der UdSSR und der BRD nicht beeinträchtigt habe. „Wir haben seit 1955 diplomatische Beziehungen. Formal haben sie das Kaliningrader Gebiet nicht anerkannt. Und Amerika hat den Beitritt der baltischen Republiken zur UdSSR nie anerkannt. Wenn sie also mit all dem aufhören, können sie sagen: Die Ukraine kann alles auf ihre Landkarten zeichnen. Oder diese Variante: 10 Jahre lang wird diese Frage nicht mehr diskutiert, und nach 10 Jahren wird ein Referendum abgehalten. Das war zum Beispiel der Fall mit dem Südsudan“, resümierte Nikolai Platoschkin.
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