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Gesellschaft
08 September 2021, 13:56

Politikexperte: Unionsprogramme haben es mit wirtschaftlicher Modernisierung zu tun

MINSK, 8. September (BelTA) – Die meisten Kooperationsprogramme im Unionsstaat haben es mit der wirtschaftlichen Modernisierung zu tun. Das erklärte Politikwissenschaftler Pjotr Petrowski der Zeitung „SB. Belarus segodnja.“

„Trotz massiver Kritik seitens der Feinde des Unionsstaates und der eurasischen Integration stellen wir fest, dass die Arbeit an der Schaffung von 28 Unionsprogrammen hart und recht mühsam, dennoch sehr fruchtbar war. Selbst die Umbenennung der Fahrpläne in die Unionsprogramme zeugt davon, dass die Ausarbeitung von Dokumenten uns sehr weit nach vorn gebracht hat. Diplomaten der beiden Länder haben ihre Absicht bekundet, diese Dokumente zu unterzeichnen. Natürlich bleiben noch einige Fragen offen, was den Inhalt dieser Programme und die Bedingungen der Integration betrifft“, so der Experte. „Man sollte verstehen, dass sich der Russischen Föderation sehr wohl bewusst ist, dass die Entwicklungen des letzten Jahres in Belarus in erster Linie gegen sie gerichtet waren. In Russland findet derzeit ein Wahlkampf statt. Es begann im vergangenen Jahr mit Herrn Nawalny, und wir haben gesehen, wie es gelaufen ist. Vor diesem Hintergrund ist die Zusammenarbeit und die Stärkung der Integration mit der Republik Belarus für die Russische Föderation ein Schritt zur Stärkung ihrer eigenen Souveränität, insbesondere im technologischen Bereich“.

Pjotr Petrowski glaubt, dass die häufigen Treffen zwischen den beiden Präsidenten in den letzten zwei Jahren vor allem darauf zurückzuführen sind, dass beide Länder den technologischen Abstand zu ihren Hauptkonkurrenten überwinden wollen.

„Eigene Wettbewerbsfähigkeit stärken und Wirtschaftsstrukturen modernisieren – das sind die Ziele. Die Unionsprogramme im Bereich der Zusammenarbeit haben es mit der Modernisierung der Wirtschaft zu tun: Industrie, Landwirtschaft, Elektronik, Militärindustrie und andere wichtige Sektoren. In Fragen Gas- und Öllieferungen und im Hinblick auf andere heikle Themen, zu denen es recht heftige Debatten gab, wird es Bedingungen geben, auf die wir sehr gespannt sind. Ich möchte Sie daran erinnern, dass Belarus für die Schaffung gemeinsamer Öl- und Gasmärkte und gleiche, für beide Seiten vorteilhafte Bedingungen eintritt. Zweitens sollte man sich darüber im Klaren sein, dass die Russische Föderation derzeit das Projekt Nord Stream 2 umsetzt und dass neben Gazprom auch andere Unternehmen um den Zugang zur Pipeline kämpfen“, so der Analytiker.

Wenn die beiden Länder gemeinsame Märkte für Öl und Gas schaffen, werden wir mit russischen Unternehmen im Wettbewerb stehen müssen.

„Russische Unternehmen haben den Wunsch, mit uns zusammenzuarbeiten. Ich möchte Sie daran erinnern, dass Rosneft zum Beispiel auch in der Lage ist, Gas zu produzieren und in die Europäische Union zu liefern. Ich denke, dass es für dieses Unternehmen profitabel sein wird, auch Treibstoff nach Belarus zu liefern. In der russischen Energiesphäre gibt es sehr lebhafte Debatten über die russische Energiepolitik. Ich denke, dass die Öl- und Gasprogramme es zum Ziel haben werden, gleiche, für beide Seiten vorteilhafte Marktbedingungen zu erreichen und die Bildung gemeinsamer Ansätze für die Preisgestaltung im Energiemarkt des Unionsstaates zu gewährleisten“, fasste Pjotr Petrowski zusammen.

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