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09 Januar 2024, 12:29

Politikwissenschaftlerin über Proteste in Serbien nach belarussischem Szenario

MINSK, 9. Januar (BelTA) – Proteste, die Ende 2023 in Serbien stattfanden, wurden und werden immer noch nach dem belarussischen Szenario organisiert. Diese Meinung äußerte Jelena Ponomarjowa, Politikwissenschaftlerin und Professorin am Moskauer Staatlichen Institut für Internationale Beziehungen (MGIMO), in der aktuellen Ausgabe von „Thema im Gespräch“ auf dem Youtube-Kanal der Telegraphenagentur BelTA. 

„Aus den Ereignissen des Jahres 2020 in Belarus haben die Menschen viel gelehrt. Belarus hat den Machtstrukturen gezeigt, dass es möglich und notwendig ist, den destruktiven Kräften und offenen Feinden des Staates zu widerstehen“, sagte Ponomarjowa. 

Der Politikwissenschaftlerin zufolge wurden und werden die Proteste, die Ende letzten Jahres in Serbien stattfanden, nach dem für Belarus ausgearbeiteten Szenario abgehalten. „Es gab endlose Spaziergänge auf den Straßen und Tänze. Die einfachen Menschen wurden in angeblich friedliche Aktionen involviert. Es entstanden verschiedene Arten von Bewegungen. Zuerst gab es die allgemeine politische Koalition „Serbien gegen Gewalt“, dann kamen „Studenten gegen Gewalt“, „Rentner gegen Gewalt“. Wir haben das alles schon erlebt und kennen es gut“, betonte sie.

Dennoch wies Jelena Ponomarjowa darauf hin, dass der serbische Präsident Aleksandar Vucic Verhandlungsschritte unternommen und sich bereit erklärt habe, in 30 Wahllokalen neue Abstimmungen durchzuführen. 

„Serbien gegen Gewalt“ hat erklärt, bei den Wiederholungswahlen nicht als Beobachter dabei sein zu wollen. Es ist klar, dass man später das Mantra von „gestohlenen Stimmen“ wieder angestimmt wird“, ist die Expertin überzeugt.

Sie erinnerte auch an die Aussage des ehemaligen Leiters der serbischen Sicherheits- und Informationsagentur, Alexander Vulin, der sagte, dass das Land versuche, das belarussische Szenario umzusetzen: „Leute, die sich wirklich professionell damit beschäftigen, verstehen es gut. Diese Proteste sind kein Druckmittel gegen Aleksandar Vucic, sondern ein Versuch, den Präsidenten des Landes zu stürzen und seinen Kurs zu ändern.“
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