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17 Dezember 2021, 16:39

Polnischer Soldat, der Belarus um Asyl gebeten hat, nennt Gründe für seine Entscheidung

MINSK, 17. Dezember (BelTA) – Der polnische Soldat Emil Czeczko, der Belarus um politisches Asyl gebeten hatte, erzählte im Interview mit dem TV-Staatssender Belarus 1 über die Gründe für seine Entscheidung.

„Ich desertierte aus der Armee, sprang über den Stacheldraht, zerriss meine Hose, verletzte mich an der Hand, rannte über den neutralen Streifen und sah eine polnische Patrouille kommen. Ich zog meine Uniform aus und lief ohne Kleidung auf Umwegen in Richtung Belarus. Ich habe beschlossen, so die polnische Armee zu verlassen, weil es unmöglich ist darüber zu schweigen, was heute in Polen geschieht“, sagte Emil Czeczko.

Der Soldat sagte, er sei mit der Politik seines Landes nicht einverstanden. „Ich saß nur am Feuer, tat nichts und dachte darüber nach, was in den letzten Monaten in diesen Wäldern passiert war. Als wir an die Grenze kamen, wurde uns gesagt, wir würden in der Nähe der Grenzposten stehen. Auf einmal bekamen wir Besuche von der Spionageabwehr. Es kamen irgendwelche Männer, standen einfach nur da und pöbelten manchmal uns an. Sie wollten, dass wir uns daran gewöhnen, Aggression auszuhalten. Die Soldaten wurden grundlos kontrolliert und für dumm gehalten. Man hat uns irres Zeug gesagt. Man wusste, dass wir dem nichts entgegnen können. Eine typische Demonstration der Überlegenheit“, sagte der Soldat.

„Sie haben alles dafür getan, um die Flucht von Soldaten zu verhindern. Jetzt werden sie versuchen, den Fall zu vertuschen und mich zu diffamieren. Sie werden sagen, dass ich ein Problemfall war oder dass ich gar tot bin. Das ist offensichtlich“, fügte der Soldat hinzu.

Das Staatliche Grenzkomitee hat heute mitgeteilt, unweit der belarussischen Staatsgrenze einen 25-jährigen polnischen Soldaten festgehalten zu haben. Emil Czeczko sagte, er sei Militärangehöriger des 11. masurischen Artillerieregiments der 16. pommerschen mechanisierten Division, die nach der Ausrufung des Notstandes zum Schutz der Grenze zu Belarus an die östliche EU-Außengrenze verlegt wurde. Der Soldat beantragte politisches Asyl in Belarus, da er mit der polnischen Migrationspolitik nicht einverstanden ist und die unmenschliche Behandlung von Flüchtlingen scharf verurteilt.

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