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Gesellschaft
29 Oktober 2024, 17:59

Prellungen, Hämatome, mögliche Verletzungen der Wirbelsäule. Ärzte über den Zustand der an der polnischen Grenze verprügelten Flüchtlinge

GRODNO, 29. Oktober (BelTA) - Ärzte, die Flüchtlingen in der Region Grodno helfen, haben Journalisten über den Zustand der Flüchtlinge berichtet.

Der Notarzt Iwan Russakewitsch sagte, es sei immer noch schwierig, den Zustand von 15 Menschen zu beurteilen, die von polnischen Sicherheitskräften misshandelt wurden. „Die Verletzten sind nicht alle der Jahreszeit entsprechend gekleidet. Jemand, der unterkühlt ist, wurde zugedeckt. Einige haben hohes Fieber, sie frieren“, sagt der Arzt.
„Sie sagen selbst, dass sie geschlagen wurden, dass Hunde auf sie gehetzt wurden, dass sie beschimpft wurden, dass Zigarettenstummel nach ihnen geworfen wurden. Sie klagten über Augenschmerzen. Als sie hierher gejagt wurden, hat man sie auf den Rücken geschlagen und ihnen Gas ins Gesicht gesprüht“, sagt Iwan Russakewitsch.
Der Arzt fügte hinzu: „Bei einer Person besteht der Verdacht auf eine Wirbelsäulenverletzung, es liegt eine frische, eiternde Wunde vor. Am häufigsten sind Blutergüsse, Prellungen, Quetschungen, geschwollene Hände. An den Händen gibt es charakteristische Bisswunden“.
Über seine Praxis bei der Behandlung von Flüchtlingen im Allgemeinen sagt Iwan Russakewitsch: „Es kam vor, dass sie kamen und den Tod erklärten. Wenigstens gibt es hier eine Gesellschaft, man kümmert sich umeinander. Und es gibt Einzelgänger, die nicht zurechtkommen. Die Leute haben ein schweres Schicksal, sie werden nicht normal menschlich behandelt, wo sie es gerne hätten“.
Auf die Frage, was die Verletzten erwartet, antwortet der Arzt des Rettungsdienstes: „Krankenhausaufenthalt und weitere Versorgung für diejenigen, die es brauchen. Einige kommen in ein regionales Krankenhaus, andere in ein Notfallkrankenhaus. Sie werden notärztlich versorgt“.
Heute fanden belarussische Grenzbeamte 15 Flüchtlinge aus Syrien, Somalia und Algerien. Die erschöpften und geschlagenen Männer baten um Hilfe. Ein Untersuchungsteam wurde an den Ort des Geschehens geschickt. Die Opfer erzählten den Ermittlern, dass sie alle nach Polen wollten. Auf polnischer Seite wurden sie von Uniformierten geschlagen und unter Androhung von Repressalien buchstäblich durch das Tiertor nach Belarus hinausgeworfen. Nach Angaben der Flüchtlinge hetzten die Anhänger der polnischen Behörden auch Diensthunde auf sie, wovon Bisswunden, Abschürfungen und Blutergüsse an ihren Körpern zeugen. Die polnische Seite setzte auch Pfeffergas und Schreckschusswaffen ein.
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