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22 März 2021, 12:48

Premier Golowtschenko über Lehren von Chatyn: Das Böse hat keine Nationalität

LOGOISK, 22. März (BelTA) – Eine der Lehren aus der Tragödie von Chatyn lautet: Das Böse hat keine Nationalität. Diese Meinung äußerte Premierminister Roman Golowtschenko bei einer Gedenkveranstaltung in der Erinnerungsstätte „Chatyn.“

„Wir dachten, dass solche Tragödien für immer in der Vergangenheit geblieben sind. Leider haben wir uns geirrt. Seit unserer Kindheit kenn wir den Ausdruck „die Asche von Chatyn schlägt in unseren Herzen.“ Dieser Satz kann heute durch einen ähnlichen Gedanken des russischen Historikers Nikolai Karamsin ergänzt werden: „Die kalte Asche der Toten hat keine anderen Verteidiger denn unser Gewissen...“ Heute sehen wir einen neuen Sinn in diesen Worten. Wir schauen auf unser Gewissen und denken darüber nach, was uns in unserem Handel motiviert und welche moralische Entscheidungen wir treffen müssen“, sagte Roman Golowtschenko.

Mit der Öffnung der Archive haben wir Zugang zu vielen Fakten bekommen, die uns früher verborgen blieben. Heute wissen wir mehr über die Tragödie von Chatyn als vor einigen Jahrzehnten. „Es geht nicht um die Nationalitäten. Heute wird viel darüber spekuliert, wer einen „größeren Beitrag“ zur Vernichtung von Chatyn geleistet hat. Aber das Böse hat keine Nationalität. Menschen, die am Massaker von Chatyn teilnahmen, haben eine bewusste Wahl getroffen. Die Polizei-Bataillon bestand aus Vertretern verschiedener Nationalitäten...“, sagte Golowtschenko.

„Aber zum größten Teil waren das ehemalige Sowjetmenschen. Neben ausgesprochenen Sadisten und Schurken gab es im Bataillon auch Verräter, die aus eigenen Motiven handelten. Manche hassten die Sowjetmacht, die anderen wollten ihr Eigentum zurück. Egal, aus welchen Gründen sie handelten, in jedem Fall wurden sie zu Verrätern“, fügte Roman Golowtschenko hinzu.

Die Geschichte liefert uns ständig Hinweise, wir brauchen sie zu erkennen und zu verstehen. Der Verrat ist durch nichts zu rechtfertigen. Roman Golowtschenko erzählte über General Anton Denikin, der die Sowjetmacht zwar hasste, sich aber strikt weigerte, mit der Besatzung zusammenzuarbeiten, auch wenn er deswegen bedroht und erniedrigt wurde.

Die moralische Wahl ist nur eine der Lehren von Chatyn. „Eine weitere Schlussfolgerung lautet: Man kann das Glück in seinem Land nicht auf den Bajonetten eines anderen aufbauen“, fügte der Premierminister hinzu. Unter den Bajonetten werde heute jede Aktion verstanden, die dem Ausland nutzt.

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