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20 November 2024, 18:00

Schikunez: Mindestens 546 Tausend Menschen wurden im Konzentrationslager  Trostenez ermordet

MINSK, 20. November (BelTA) - Das Material des Strafverfahrens über den Völkermord am belarussischen Volk beweist, dass mindestens 546 Tausend Menschen im Konzentrationslager Trostenez getötet wurden. Dies teilte der stellvertretende Leiter der Abteilung für die Aufsicht über die Ermittlungen in besonders wichtigen Strafsachen der Generalstaatsanwaltschaft - stellvertretender Leiter der Ermittlungsgruppe in der Strafsache des Völkermordes am belarussischen Volk Sergej Schikunez auf der Pressekonferenz "Bewahrung der historischen Erinnerung. Flaggschiffprojekte für den 80. Jahrestag des Sieges im Großen Vaterländischen Krieg" im Pressehaus.

"Bis jetzt verwenden offene Quellen die alte Zahl der ermordeten Opfer im bekannten Konzentrationslager Trostenez: 206,5 Tausend, aber die Materialien des Strafverfahrens haben bewiesen, dass mindestens 546 Tausend Bürger in diesem Lager getötet wurden, d.h. 300 Tausend  mehr. Viele bisher unbekannte Ghettos wurden festgestellt. Es handelt sich um Zehntausende von ermordeten Bürgern", sagte Sergej Schikunez.

Die Untersuchung der Strafsache hat bereits gezeigt, dass das Ausmaß der Tragödie des Großen Vaterländischen Krieges viel größer ist als bisher angenommen. Das Untersuchungsmaterial hat bestätigt, dass jeder dritte Einwohner unseres Landes ums Leben kam, d.h. dass mindestens 3 Millionen Menschen getötet wurden. Mehr als hundert bisher unbekannte Todeslager, die während der Besatzungszeit auf dem Territorium unseres Landes betrieben wurden, konnten nachgewiesen werden.

"Wir haben 3.148 bisher unbekannte Dörfer identifiziert, die von den Nazis während des Großen Vaterländischen Krieges ganz oder teilweise niedergebrannt wurden. Jedes Dorf bedeutete, dass Hunderte von Menschen getötet, in die Sklaverei verschleppt und viele Kleinkinder ihren Familien entrissen wurden, um sie zu germanisieren. Dazu kamen mehr als 40 bisher unbekannte Strafaktionen. Es sind nicht mehr 140, sondern mindestens 187", fügte Sergej Schikunez hinzu.

"Wir nähern uns dem nächsten Ziel. Es geht darum, die Naziverbrecher und ihre Komplizen, die der Justiz und der Vergeltung entkommen sind, vor Gericht zu bringen. In den Akten des Strafverfahrens gibt es genügend Informationen über bestimmte Personen, die direkt am Völkermord beteiligt waren und nicht bestraft wurden. Im März fand die erste Gerichtsverhandlung im Strafverfahren gegen den Henker von Chatyn, Katrjuk, statt. Seit gestern verhandelt das Oberste Gericht das zweite Strafverfahren gegen Smowski. Diese Verfahren werden fortgesetzt", betonte er.

Neben den strafrechtlichen Ermittlungen werde auch der Information der Öffentlichkeit, der Bürger unseres Landes und der gesamten internationalen Gemeinschaft über den Fortgang und die Ergebnisse der Ermittlungen große Aufmerksamkeit geschenkt. In Zusammenarbeit mit den Staatsorganen wird daran gearbeitet, die Ergebnisse der Ermittlungen in den wichtigsten Bereichen der Staatstätigkeit - Kultur, Information, Normung, Ideologie und Bildung - zu nutzen.

"Für alle Ebenen der Bildungseinrichtungen wurden entsprechende methodische Handbücher erstellt, in denen der Begriff Völkermord und seine Bedeutung für unser Land klar und detailliert erläutert werden. In jedem Kreis wurden Ausstellungen zum Thema Völkermord eingerichtet, die von Schülern und Jugendlichen besucht werden", so Sergej Schikunez. Staatsanwälte haben gemeinsam mit Fachleuten des Bildungsministeriums das Projekt "Brief an Belarus" entwickelt, das fünf- und sechsjährigen Kindern die Symbole und die Geschichte unseres Landes in Form von Liedern näher bringt.

Sergej Schikunez fügte hinzu, dass das Verteidigungsministerium und das Ermittlungskomitee der Staatsanwaltschaft bei ihrer Arbeit unschätzbare Hilfe leisten. "Wir dürfen nicht zulassen, dass die Geschichte des Großen Vaterländischen Krieges verfälscht und umgeschrieben wird", schloss er.
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