MINSK, 25. April (BelTA) – Belarus bedroht niemanden, aber andere Staaten sollen Angst haben, uns anzugreifen. Das sagte Alexander Schpakowski, Botschaftsrat der belarussischen Botschaft in Russland und Parlamentsabgeordneter, in einem Interview am Rande der Sitzung der 7. Allbelarussischen Volksversammlung.
„Es liegt klar auf der Hand, dass Belarus angesichts der internationalen Lage eine Überarbeitung grundlegender Dokumente im Bereich der nationalen Sicherheit benötigt. In erster Linie geht es dabei um die Militärdoktrin und das nationale Sicherheitskonzept. Die Arbeit an diesen Dokumenten wurde in den letzten Jahren fortgesetzt. In der gegenwärtigen Phase hat sich die Art der Risiken, Bedrohungen und Herausforderungen für unser Land verändert. Wir stellen fest, dass die militärischen und politischen Spannungen entlang der belarussischen Grenzen eskalieren. Leider ist die Situation nicht besser geworden“, sagte Alexander Schpakowski. „Wir sehen den Wunsch bestimmter Akteure aus dem Westen, ihre militärische Präsenz in der Nähe der belarussischen Grenzen zu erhöhen. Wir beobachten gefährliche biologische Experimente der Militärs.“
Daher sei es notwendig, die nationale Gesetzgebung so anzupassen, dass man in der Laage sei, die nationale Sicherheit zu gewährleisten, Frieden und Ordnung auf dem belarussischen Boden zu schützen, sagte der Experte. „Die friedliebende Politik von Belarus ist in der Verfassung verankert, was die Art unserer Ansätze in diesem Bereich widerspiegelt: sowohl im militärischen Bereich als auch in der Kernenergie. Das heißt, wir entwickeln friedliche Kernenergie, wir schließen Aggressionen von unserem Territorium aus. Aber wir sollten den friedlichen Charakter unserer Außenpolitik nicht mit Pazifismus verwechseln“, betonte er. „Es ist eine Tatsache, dass wir uns in einer sehr schwierigen äußeren Situation befinden. Außerdem gibt es, um es ganz offen zu sagen, aggressive Aktionen gegen Belarus: wirtschaftliche, politische und militärische. Dementsprechend ist es notwendig, über Instrumente der Verteidigung und Abschreckung zu verfügen.“
„Unsere Militärdoktrin basiert auf dem Prinzip, dem Feind unannehmbaren Schaden zuzufügen. Um es dem Durchschnittsbürger in einfachen Worten zu erklären: Andere Staaten sollen Angst haben, uns anzugreifen oder überhaupt aggressives Verhalten uns gegenüber zu zeigen“, fügte Alexander Schpakowski hinzu. „Aber wichtig ist, dass Belarus niemanden bedroht. Wir sind immer bereit, unseren Beitrag zur Deeskalation der internationalen Situation zu leisten.“