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Gesellschaft
09 November 2022, 13:49

Schwed über Völkermord an Belarussen: Das Ausmaß ist so groß, dass Ermittlungen Jahre dauern werden

MINSK, 9. November (BelTA) – Der Genozid an der belarussischen Bevölkerung in Zeiten des Großen Vaterländischen Kriegs war dermaßen groß, dass die strafrechtlichen Ermittlungen in diesen Fällen noch Jahre in Anspruch nehmen werden. Das sagte Generalstaatsanwalt Andrej Schwed heute vor Journalisten im Vorfeld des offenen Dialogs mit Studenten und Professoren der Internationalen MITSO-Universität in Minsk.

„Dieses Thema ist sehr wichtig. Es ist eine Art Zement, ein Fundament, auf dem meiner Meinung die moderne Ideologie unserer Gesellschaft gründet. Warum mahnt der Präsident unseres Landes bei vielen offiziellen Veranstaltungen, auch bei Trauerveranstaltungen, uns alle dazu, alles Mögliche gegen das Vergessen zu tun. Sein Ruf gleicht dem Glockenläuten: Wenn wir vergessen, was die Nazis, die Faschisten während des Großen Vaterländischen Krieges getan haben, dann werden wir Probleme bekommen, dann werden wir uns fragen müssen, ob unser Land eine Zukunft haben wird. Deshalb versuchen wir, bei der Untersuchung von Völkermordfällen keine einzige Gräueltat, kein einziges Verbrechen, die von den Nazis und ihren Komplizen während des Großen Vaterländischen Krieges an der Zivilbevölkerung begangen wurden, aus den Augen zu verlieren“, sagte Andrej Schwed.

Er betonte, dass „das Ausmaß der Tragödie derart groß und schrecklich ist, dass es Jahre dauern wird, bis alle Fälle gründlich untersucht worden sind.“

Der Generalstaatsanwalt versicherte, dass alle Informationen, die an die Öffentlichkeit gelangen, aus zuverlässigen und mehrfach überprüften Quellen stammen. „Fast jeden Tag erhalten wir neue Informationen über den Verlauf der Ermittlungen. Wir systematisieren sie, fassen zusammen und geben alles an die Öffentlichkeit weiter. Die Menschen müssen die Wahrheit erfahren. Vor allem unsere Jugend“, sagte Schwed.

Fast jeden Tag gibt es neue unwiderlegbare Beweise dafür, dass Faschisten und Nationalisten ukrainischer, litauischer, lettischer, polnischer und anderer Straftruppen friedliche Menschen auf dem Gebiet der BSSR auslöschten. Nach den heutigen Angaben wurden mindestens 3 Millionen Menschen vernichtet. „Wir sprechen davon, dass die traurige Zahl der zerstörten Siedlungen, einschließlich derer, die bei lebendigem Leibe verbrannt wurden, viel höher ist, als sie zuvor in der offiziellen Chronik angegeben wurde: mindestens 10 215 Siedlungen wurden verbrannt“, erklärte der Generalstaatsanwalt. „Die Zahl der Todeslager auf dem Gebiet der BSSR war in jenen Jahren wesentlich höher als in den offiziellen Geschichtsberichten angegeben. Wir haben weitere 50 Todeslager ausfindig gemacht, und ich denke, es werden noch viel mehr sein. Und die Formen und Methoden, auf welche Art die Menschen getötet wurden, sind barbarisch.“

Andrej Schwed sagte, dass es einer langen und sorgfältigen Arbeit bedurfte, um die Höhe des Sachschadens zu ermitteln, und dieser ist in der Tat sehr hoch. Sie wird zu einem späteren Zeitpunkt veröffentlicht werden.

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