
MINSK, 20. Mai (BelTA) – In der heutigen Besprechung beim Präsidenten zum Thema Abfallwirtschaft und Nutzung von Sekundärrohstoffen hat das Ministerium für Naturressourcen einen Vorschlag unterbreitet, die russischen Erfahrungen bei der Gewinnung von Seltenen Erden aus Industrieabfällen zu nutzen.
„Alle Abfälle lassen sich in zwei Gruppen unterteilen“, sagte Premierminister Alexander Turtschin. „Wir reden zum einen über die Industrieabfälle und zum anderen über die kommunalen Abfälle. Industrieabfälle werden heute in großem Ausmaß nicht recycelt. Sie entstehen in solchen Industriebetrieben wie Belaruskali und Chemiewerk Gomel.“ Nach Angaben des Premierministers wird der Rest der Industrieabfälle auf die eine oder andere Weise recycelt.

Nach Angaben des Naturministers Sergej Masljak wurden in Belarus im Vorjahr 60 Millionen Tonnen Abfälle produziert. 56 Millionen Tonnen davon waren Industrieabfälle. Davon entfallen 70 % auf großvolumige Abfälle zweier Arten - Phosphorgips (ein Produkt des Chemiewerks Gomel, von dem bisher mehr als 26 Millionen Tonnen angefallen sind) und Halitabfälle, die von Belaruskali erzeugt werden.
Der Minister berichtete, dass Fachleute die Erfahrungen der Russischen Föderation mit der Verwendung von Phosphorgipsabfällen untersucht haben. Dem Staatschef wurden einige Muster gezeigt, die aus diesen Abfällen hergestellt werden, das sind Seltene Erden.
Vor kurzem hat das Staatsoberhaupt das Ministerium für Naturressourcen und Umweltschutz angewiesen, das Erdinnere auf neuartige Mineralien, darunter seltene Metalle und Seltene Erden zu untersuchen.

In diesem Zusammenhang schlug der Minister vor, die russischen Erfahrungen und die wirtschaftliche Machbarkeit ihrer Nutzung in Belarus zu untersuchen. Ihm zufolge enthält eine Tonne Phosphorgips etwa 80-84 kg künstlichen Gips (einigen Schätzungen zufolge sind seine Eigenschaften sogar besser als die des natürlichen Gipses), etwa 12-14% dieser Tonne sind Abfälle, die bei der Produktion anfallen, und etwa 0,5% - Produkte, die in Russland erfolgreich hergestellt werden, insbesondere Seltene Erden.
„Vor diesem Hintergrund schlage ich vor, dass unsere Akademie der Wissenschaften diese Erfahrungen untersucht und gegebenenfalls durch den Bau geeigneter Anlagen auf der Grundlage des Chemiewerks Gomel zur Herstellung von Konzentrat in die Praxis umsetzt und dann bei wirtschaftlicher Machbarkeit den Bau einer Anlage zur Herstellung von Seltenen Erden aus diesem Konzentrat beschließt, die in der Produktion verwendet werden“, sagte Sergej Masljak. Er glaubt, dass die gewonnenen Produkte ein Exportpotenzial haben: „Ich denke, es gibt eine Nische für die Republik Belarus. Daher lohnt es sich aus meiner Sicht, dieses Thema weiterzuverfolgen“, fügte er hinzu.
