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15 Mai 2024, 17:49

Sergejenko: Das faschistische Deutschland verfolgte eine koordinierte Politik des Völkermords am belarussischen Volk

MINSK, 15. Mai (BelTA) - Abgeordnete der Repräsentantenkammer unter Leitung des Vorsitzenden Igor Sergejenko besuchten die Ausgrabungsstätte des Massengrabes der Opfer des Völkermordes im Waldgebiet Urutschje bei Minsk.
Generalstaatsanwalt Andrej Schwed informierte die Abgeordneten über die Fakten der nationalsozialistischen Völkermordpolitik. Die Parlamentarier machten sich mit Kopien von Dokumenten, Fotos und Karten vertraut und besichtigten die Grabgruben.
"Am Ort des Massenmordes an unseren Landsleuten in den furchtbaren Jahren des Großen Vaterländischen Krieges herrschen komplizierte Gefühle, sagte Igor Sergeenko. - Schmerz, Mitgefühl auf der einen Seite und Hass auf die Unmenschen, die das getan haben, auf der anderen Seite. Von den ersten Tagen des Großen Vaterländischen Krieges an verfolgte Nazi-Deutschland eine koordinierte, kaltblütige Politik des Völkermords an der belarussischen Bevölkerung in all ihren Formen. Dazu gehörten Todeslager, Ghettos, die Durchführung von Strafaktionen, die Verschleppung unserer Bürger zur Zwangsarbeit nach Deutschland, die Zerstörung von Städten, Dörfern und Weilern. Auf Beschluss der Regierung der Sowjetunion wurde 1942 die Außerordentliche Staatliche Kommission zur Feststellung und Untersuchung der von den Nazis begangenen Gräueltaten und zur Feststellung der Schäden gebildet. Der Krieg war noch im Gange aber man dachte nicht nur an den Sieg, sondern auch daran, wie man alle Fakten, die Gräueltaten auf dem Territorium der Sowjetunion dokumentieren könnte. Die gleichen Kommissionen wurden später auch in den Republiken der UdSSR und der BSSR eingesetzt. Die Ergebnisse bildeten nicht nur die Grundlage für die Anklagen gegen führende Nazis im Nürnberger Prozess, sondern auch für die Verurteilung des Nationalsozialismus im Allgemeinen. Ende der vierziger Jahre war diese Arbeit abgeschlossen."
Die strafrechtlichen Ermittlungen der Generalstaatsanwaltschaft hätten jedoch neue Fakten über den Massenmord an unseren Landsleuten ans Licht gebracht, so der Redner. "Nach Angaben der Generalstaatsanwaltschaft wurden auf dem Territorium von Belarus etwa drei Millionen Zivilisten und Kriegsgefangene ermordet und vernichtet. Das Schicksal von Chatyn teilten 288 Dörfer. Jede Region hat ihr eigenes Chatyn. Ich spreche nicht von den Todeslagern. Etwa 380 Tausend unserer Landsleute wurden zur Zwangsarbeit nach Deutschland deportiert. Viele von ihnen sind nicht zurückgekehrt, sie sind dort gestorben, viele haben ihre Gesundheit verloren, und als sie nach Hause zurückkehrten, haben sie die Wirtschaft wieder aufgebaut", betonte er.

"Wenn wir über die wirtschaftlichen Schäden sprechen - 209 Städte, über 11.000 Dörfer und Weiler wurden zerstört, das industrielle und landwirtschaftliche Potential wurde vernichtet, fügte Igor Sergejenko hinzu. - Nach den Ergebnissen der Arbeit der Kommission wurde eine Summe von 75 Milliarden Rubel ermittelt. In Preisen von 1941 entspricht dies 35 Haushalten der Belarussischen SSR im Vorkriegsjahr 1940. Das bedeutet, dass der kolossale Schaden unser Land in seiner wirtschaftlichen Entwicklung praktisch um 30 Jahre zurückgeworfen hat. Aber das Furchtbarste, das Schrecklichste sind die menschlichen Opfer. Das ist der Mord an unschuldigen, unbewaffneten Menschen. Nicht auf dem Schlachtfeld, sondern auf diese Weise wurden Menschen gezielt getötet. Es ist einfach schwer, Worte zu finden, um das zu bewerten und zu charakterisieren."

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