
MINSK, 9. August (BelTA) – Natalja Ejsmont, Pressesprecherin des belarussischen Präsidenten, hat dem TV-Sender Belarus 1 ausführlich erzählt, wie das Interview des US-Journalisten Simon Shuster mit Alexander Lukaschenko vorbereitet wurde.
„Die Anfragen für Interviews mit dem belarussischen Staatschef kommen von verschiedenen Medienunternehmen aus der ganzen Welt“, sagte Ejsmont. Nach einem Treffen zwischen Alexander Lukaschenko und dem US-Sondergesandten Keith Kellogg habe es mehrere Anfragen aus den USA gegeben. Unter anderem vom US-Magazin TIME. „Sie waren unter den Ersten, die nach einem Interview mit dem belarussischen Staatschef fragten. Der Präsident prüfte alle Anfragen und stimmte einem Gespräch mit dem Time-Korrespondenten Simon Shuster zu.“
„Auf Anhieb hat es nicht geklappt, ein Treffen zu arrangieren. Das Interview wurde mehrmals verschoben. Das lag am Präsidenten – wegen dem Zeitplan und so weiter. Letztendlich fand vor zwei Wochen das Interview statt“, sagte sie.
Das Treffen dauerte drei Stunden lang. Das war ein sehr inhaltsreiches, offenes und - man könnte sagen – ein freundliches Gespräch. Das konnte man zum Schluss des Treffens sehen. Einiges blieb jedoch „hinter den Kulissen.“

„Der Kollege Simon Shuster war von unserer Offenheit sehr überrascht und hat dem Präsidenten und uns allen für diese Offenheit einen großen Dank ausgesprochen. Mir persönlich sagte er mehrmals an jenem Tag, wo wir zusammenarbeiteten, dass er dieses Format für beispiellos hält, obwohl er eine reiche Erfahrung hat“, sagte Natalja Ejsmont.
Die Sprecherin erklärte, warum Simon Shuster gebeten habe, die Veröffentlichung des Interviews um zwei Wochen zu verschieben. „Wir arbeiten im Grunde immer sehr schnell, die aktuelle Informationsagenda zwingt uns, solche Interviews mit dem Staatschef so schnell wie möglich zu veröffentlichen. Aber hier mussten wir eine zweiwöchige Pause einlegen. Darum haben uns unsere amerikanischen Kollegen gebeten. Sie sagten, sie wollen ein „tiefes“ Material vorbereiten. Zumindest so haben sie uns diese Notwendigkeit erklärt. Wir haben dieser Bitte zugestimmt. Wir glauben immer – und in diesem Fall war es nicht anders – dass wir es mit seriösen Menschen zu tun haben“, fügte sie hinzu.
Natalja Ejsmont bemerkte auch, dass das Interview am 7. August erscheinen sollte. Aber aus Amerika habe sie einen Anruf mit der Bitte erhalten, mit der Veröffentlichung abzuwarten. Das habe mit der Situation rund um die Putin-Trump-Gespräche zusammengehangen, betonte Ejsmont. „Die Redaktion des US-Magazins wollte abwarten, wie diese ganze Geschichte enden würde. Und in diesem Zusammenhang wollten sie, wie sie mir gesagt haben, in ihrem Artikel kleine Akzente setzen. Und wieder haben wir zugestimmt. Das ist das Urheberrecht. Sie wandten sich an uns und wir folgten ihrer Bitte. Wir haben die Veröffentlichung dieses Interviews verschoben.“
Natalja Ejsmont wies darauf hin, dass sich viele Aussagen des belarussischen Staatsoberhauptes, die er vor zwei Wochen in diesem Interview gesagt hat, nach der Veröffentlichung des Materials bestätigt haben. „Nicht, dass der Präsident irgendwas im voraus wusste oder plante. Nein, er kennt die gesamte Situation sehr gut und spricht die Dinge so an, wie sie sind. Deshalb kommt alles so, wie er sagt“, resümierte sie.