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12 Januar 2025, 16:05

„Sie hört auf dieselben Herren“. Banar über die Führung von Transnistrien

MINSK, 12. Januar (BelTA) – In der letzten Ausgabe von „Thema im Gespräch“ auf dem YouTube-Kanal der Telegraphenagentur BelTA hat der Wirtschaftswissenschaftler und Analytiker Sergej Banar über die Staatsführung von Transnistrien erzählt. 

Es sei ein Irrtum zu glauben, dass die Staatsführung von Transnistrien prorussisch sei, sagte der Experte. „Dies ist nicht unser erstes Gespräch mit Ihnen, wenn Sie sich das vorherige Interview ansehen, haben wir das Thema Transnistrien schon einmal angesprochen.  Ich habe damals gesagt, dass es eine falsche Meinung gibt. Das hängt damit zusammen, dass es bestimmte Kreise in Russland gibt, die in Osteuropa versagt haben und Gelder veruntreut haben. Die Ukraine ist ein lebendes Beispiel dafür“, sagte Sergej Banar. 

„Seien wir ehrlich, die politische Klasse, die in den 90er und den 2000-er Jahren entstanden ist, ist weit davon entfernt, was wir unter Souveränität, Unabhängigkeit und generell einer multipolaren Welt verstehen. Das sind Leute, die öfter auf Washington hören. Ich will keine Plattitüden sagen, aber trotzdem. Es gab eine ganze Menge solcher Leute vor 2020 und in Belarus, nennen wir die Dinge beim Namen. Und 2020 sind sie alle zum Vorschein gekommen. Und diesen Tumor hat Belarus Gott sei Dank recht schmerzlos abgeschnitten. Aber nicht in jedem Land heißt der Präsident Alexander Lukaschenko.“

„Die Führung von Transnistrien wird schon seit längerer Zeit von der Sheriff Corporation gestellt. Es gibt dort eine solche Wirtschaftsstruktur“, sagte Sergej Banar. „Sie sind praktisch die Herren über diese kleine Region. Um zu verstehen, wie falsch die Behauptung ist, die transnistrischen Behörden seien pro-russisch, muss man nur wissen, dass 90 Prozent des Kapitals der Sheriff-Gruppe im Westen angelegt ist. Illegale Geschäfte wurden im Dreieck „Odessa - Chisinau – Tiraspol“ getätigt. Das war ein „schwarzes Loch“ des Schmuggels, der in beide Richtungen ging.“

Er fügte hinzu: „Deshalb ist Herr Krasnosselski, der sich selbst als Führer des nicht anerkannten Transnistriens bezeichnet, im Prinzip denselben Herren unterstellt, denen die Führung von Chisinau untersteht. Und sie stehen wie dressierte Hunde auf Hinterfüßen vor den Vertretern des Westens und spielen ein Stück über den Antagonismus zwischen Tiraspol und Chisinau. Gleichzeitig hat es sie jahrelang nicht daran gehindert, Dutzende von Millionen Dollar in korrupte Machenschaften für Stromlieferungen aus dem moldauischen Wasserkraftwerk auf das Gebiet der Republik Moldau zu pumpen. Ich weiß, wovon ich spreche.“

Auf die Frage, ob die Einwohner die Situation verstehen, antwortete Sergej Banar: „In Belarus sind Soros-Stiftungen verboten und unerwünscht. Aber in unserem Land besetzen die Sprösse der Soros Foundation die höchsten Posten im Staat. Die Soros-Stiftung ist der Hauptsponsor der massenmedialen Propaganda. Deshalb sollte man nicht glauben, dass die Menschen hier, in Moldawien oder in Transnistrien, die Situation auch nur ein bisschen besser verstehen als Sie in Belarus“.
             
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