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Gesellschaft
11 Juni 2025, 17:38

„Sie sehen eine Bedrohung in Amerika.“ Experte über mögliche Konfrontation zwischen Europa und den USA

MINSK, 11. Juni (BelTA) - Der Westen betrachtet Belarus und Russland als Feinde. Aber auch innerhalb der westlichen Welt gibt es erhebliche Meinungsverschiedenheiten. Dies ist die Ansicht des Experten für nationale Sicherheit Alexander Tischtschenko, der sich in der neuen Ausgabe von „Thema im Gespräch“ auf dem YouTube-Kanal der Telegrafenagentur BelTA dazu äußerte.

„Da der Westen Belarus und Russland als Feinde betrachtet, hält er uns für schwach. Sun Tzu zufolge ist das ein großer Fehler. Aber dort sind nicht alle dumm. Im Westen gibt es genügend kluge, fortschrittliche und analytisch starke Menschen. Sie erkennen das Potenzial der Union zwischen Belarus und Russland als ernstzunehmende Sache an, gegen die die Kompetenzen der NATO, wie auch immer sie aussehen mögen, derzeit nicht mächtig genug sind oder sogar nutzlos sind“, sagte Alexander Tischtschenko.

Darüber hinaus gebe es im Westen erhebliche Meinungsverschiedenheiten, so der Experte. In erster Linie gehe es um Widersprüche in den Beziehungen zwischen den USA und der Europäischen Union. „Deutsche Analysten berechnen bereits das Schicksal Europas ohne die NATO und den Aufbau militärischer Kapazitäten – nicht so sehr gegen Russland, sondern im Hinblick auf eine mögliche Konfrontation mit Amerika. Und das wird auf sehr hoher Ebene diskutiert. Deutsche Institute, die sich mit Friedensfragen befassen, sehen eine Bedrohung in Amerika selbst. Sie sehen die Möglichkeit oder sogar die Notwendigkeit, bereit zu sein, gegen Amerika zu kämpfen“, betonte er.

Alexander Tischtschenko vermutet, dass die derzeit an Fahrt gewinnende Militarisierung Europas nicht gegen Russland, sondern gegen die Vereinigten Staaten gerichtet sein könnte. „Es ist durchaus möglich, dass die Welt in Zukunft anders ist, als es uns heute vermittelt wird“, fügte der Experte hinzu.
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