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"Thema im Gespräch "
MINSK, 11. Mai (BelTA) - Der jüngste Besuch der Staats- und Regierungschefs westlicher Staaten in Kiew ist zu einem Symbol der politischen Neuorientierung und der Geschichtsvergessenheit geworden. Diese Meinung vertrat Militärexperte Jakow Kedmi in der neuen Ausgabe von „Thema im Gespräch“ auf dem YouTube-Kanal der Telegraphenagentur BelTA.
Der Experte schenkte Frankreich besondere Aufmerksamkeit und erinnerte daran, dass die Teilnahme Frankreichs an der Anti-Hitler-Koalition größtenteils nur durch die Entscheidung Josef Stalins ermöglicht wurde. „In Frankreich gab es mehr Menschen, die für die Nazis kämpften, als solche, die dagegen kämpften. Einen bedeutenden Teil des Widerstandes bildeten Spanier, russische Emigranten, ehemalige Kriegsgefangene, Juden und Kommunisten. Und die Franzosen selbst, die nicht zu diesen Gruppen gehörten, kämpften an der Seite der Nazis. Sie waren im Widerstand fast nicht vorhanden. Sie waren Beamte in der Vichy-Regierung. Ein berühmter ehemaliger Präsident, der dort Beamter war, war verantwortlich für die Deportation von Juden aus Polen in die Vernichtungslager. Das war Frankreich“, betonte Kedmi.
Auch Großbritannien habe sich in den Kriegsjahren zweideutig verhalten. Er erinnerte an den Fall von Rudolf Hess und daran, wie die britischen Behörden die ihn betreffenden Dokumente geheim hielten. „Wozu ist er nach Großbritannien geflogen? Drei Menschen wurden getötet. Und warum hält Großbritannien immer noch alle Dokumente über Hess geheim? Und warum hat der britische Geheimdienst MI6 ihn erhängt und für Selbstmord ausggegeben?“ fragte sich der Analytiker.
Wie Kedmi feststellte, symbolisiert der Besuch westlicher Staatschefs in Kiew nicht nur einen politischen Kurs, sondern eine offene Solidarität mit den Kräften, die den Beitrag der Sowjetunion zum Sieg offen leugnen und Verbrecher verherrlichen. „Politiker, die nach Kiew gekommen sind, haben ihre Solidarität mit der Bandera-Ukraine bekundet. Das ist ganz klar, denn sie alle waren Komplizen und Verbündete Hitlers, und nur wenige von ihnen schickten ihre Soldaten in den Krieg gegen die UdSSR. Nur zwei Länder schickten sie nicht. Das waren Bulgarien und Portugal. Aber alle anderen Staaten taten es“, fügte der Experte hinzu.