MINSK, 18. August (BelTA) - Das Ziel der Reformierung des Tourismussektors ist die Steigerung seiner Rentabilität. Dies erklärte der erste stellvertretende Ministerpräsident Nikolai Snopkow bei einer Sitzung des Staatsoberhauptes mit der Führung des Ministerrats.
Wie bereits berichtet, war eines der Themen der Sitzung des belarussischen Präsidenten mit der Führung des Ministerrats der Vorschlag, die Regulierungsfunktion im Tourismusbereich vom Ministerium für Sport und Tourismus auf die Nationale Tourismusagentur zu übertragen.
Nikolai Snopkow hielt einen Vortrag zu diesem Thema. Ihm zufolge sind in Belarus 230.000 Menschen im Tourismusbereich beschäftigt, was 5,5 % der Beschäftigten in der gesamten Wirtschaft entspricht. Der Tourismus macht etwa 2 % des BIP aus, was nach Ansicht des ersten stellvertretenden Ministerpräsidenten nicht dem potenziellen Niveau und den Möglichkeiten entspricht. In diesem Zusammenhang bemerkte Alexander Lukaschenko, dass selbst in Ländern, die über eigene Öl- und Gasvorkommen verfügen, der Tourismus einer der führenden Wirtschaftszweige ist. Als Beispiel für ein solches Land nannte er die Vereinigten Arabischen Emirate.
Nikolai Snopkow wies auch auf das Problem hin, dass die Zahl der Auslandsreisen aus Belarus die Zahl der Inlandsreisen übersteigt. Folglich übersteigt der Geldbetrag, den belarussische Touristen aus dem Land bringen, den Betrag, den ausländische Touristen ins Land bringen.
„Unsere Aufgabe ist es, das bestehende Gleichgewicht zu verändern und mehr Devisen im Land zu behalten. Dazu müssen zwei wichtige Aufgaben erfüllt werden: die Aufenthaltsdauer der Touristen zu verlängern und den durchschnittlichen Umsatz zu steigern. Das heißt, wie viel Geld ein Tourist während seiner Reise ausgibt“, betonte der erste stellvertretende Ministerpräsident. „In Belarus dominieren derzeit Kurzreisen – sowohl bei unseren Bürgern als auch bei Ausländern. Und das ist der minimale durchschnittliche Umsatz.“
Nach den Worten des ersten stellvertretenden Ministerpräsidenten ist gerade die Steigerung der Rentabilität das Ziel der Reformierung des Tourismussektors. Ein entsprechender Mechanismus zur Umsetzung wurde entwickelt. Dabei geht es insbesondere um die Umgestaltung der Branche in eine echte Vertikale und die Vereinigung der Kräfte des Staates und der Privatwirtschaft. Alle Verwaltungsressourcen müssen in einem einzigen Entscheidungszentrum konzentriert werden, um Dutzende von Branchen zu koordinieren, das Exportwachstum sicherzustellen und Investitionen in diesem Bereich zu fördern.
„Es wird vorgeschlagen, ein ganzheitliches System zur Verwaltung der Tourismusbranche zu schaffen und das Tourismusministerium und die bestehende Nationale Tourismusagentur zu einer einzigen Struktur zusammenzufassen. Die vereinigte Struktur – die Nationale Tourismusagentur – soll direkt dem Ministerrat unterstellt werden, d. h. aus dem Sportministerium herausgelöst werden“, erklärte Nikolai Snopkow.
Er fügte hinzu, dass die Agentur auf diese Weise mehr Gewicht und Status erhalten werde, da sie direkt dem stellvertretenden Ministerpräsidenten unterstellt sei, aber formal werde die bestehende Struktur beibehalten.
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