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05 Juni 2024, 14:19

Szmydt über die Situation in der EU: Gesellschaft ohne historische Erinnerung lässt sich leicht manipulieren

GORKI, 5. Juni (BelTA) – Gesellschaften, die keine historische Erinnerung haben, lassen sich leicht manipuieren. Diese Meinung äußerte polnischer Dissident und Ex-Richter Tomasz Szmydt vor Journalisten während seines Besuchs im Museums der sowjetisch-polnischen Kampfgemeinschaft im Agrarstädtchen Lenino (Mogiljow).

Die Ausstellung des Museums der sowjetisch-polnischen Kampfgemeinschaft ist dem gemeinsamen Kampf der sowjetischen Divisionen und der Ersten Polnischen Infanteriedivision gewidmet.
Tomasz Szmydt gab zu, er habe über diesen Ort und diese Schlacht gehört. Er habe auch über die Infanterie-Division „Tadeusz Kościuszko“ gelesen, die zusammen mit der Rote Armee 1943 gegen die Nazis gekämpft habe. Und dass es in Belarus ein Museum gebe, dessen Ausstellung dieser Kriegsepisode gewidmet sei, sei für ihn eine angenehme Überraschung gewesen.

„Ich bin beeindruckt. Davon, wie sehr in Belarus an der Wahrung der historischen Wahrheit gearbeitet wird. Hier in Lenino fängt eine Geschichte an, die bois nach Berlin reicht. Ich bin beeindruckt davon, wie man hier die Geschichte der Kampfbruderschaft der polnischen Armee und der sowjetischen Armee ehrt und hütet. In Westeuropa wird eine groß angelegte mediale Kampagne betrieben, um die historische Erinnerung auszulöschen. Dort werden andere Themen in den Vordergrund gestellt, zum Beispiel die Situation rund um LGBTQ. Das wird mit einem Ziel getan, um die Geschichte zu vergessen. Wenn eine Gesellschaft keine historische Erinnerung hat, lässt sich viel leichter manipulieren.“

Nach Ansicht des polnischen Dissidenten sieht Belarus vor diesem Hintergrund ganz anders aus. Und das echte Belarus unterscheidet sich sehr von dem Belarus, das die polnischen Medien zeigen.
„Was die polnischen Medien zeigen, ist völliger Blödsinn. Sie wollen der polnischen Gesellschaft suggerieren, dass Belarus ein Konzentrationslager ist und Menschen einsperrt.  Das wird mit dem Ziel getan, die Menschen davon abzuhalten nach Belarus zu reisen. Aber trotz einer solchen massiven Anti-Belarus-Kampagne kommen immer mehr Polen nach Belarus. Wer hier nur einmal war, kommt unbedingt wieder. Belarus ist ein sehr schänes Land. Die Polen werden hier sehr gut behandelt. Die Polen sind ein sehr unabhängiges Volk, das seine eigene Meinung hat. Wenn man ihnen sagt, dass hier in Belarus alles sehr schlecht ist, werden sie wirklich herkommen wollen, um zu sehen, ob das stimmt. Das Leben hier ist ein anderes, als das die polnischen Staatsmedien ihren Lesern und Zuschauern weißzumachen versuchen.“

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