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18 Juli 2024, 13:04

Tomasz Gryguć: Vertrauen in die Medien ist in Polen und Belarus ganz unterschiedlich

MINSK, 18. Juli (BelTA) – Die belarussischen Massenmedien zeichnen sich durch ein hohes Maß an persönlicher und journalistischer Kultur sowie an journalistischem Können aus, das im Westen verschwunden ist oder verschwindet. Das sagte der polnische Politologe und Publizist Tomasz Gryguć in einem Interview mit BelTA.

„Das Vertrauen in die Medien in Polen und in Belarus ist sehr unterschiedlich. In Polen verstehen wir sehr gut, dass die Mainstream-Medien, ob privat oder staatlich, die polnischen Interessen nicht vertreten. Dort arbeiten in erster Linie „Söldner“ und keine Journalisten“, sagte Tomasz Gryguć und fügte hinzu, dass die polnischen Medien vor allem deutsche oder amerikanische Interessen bedienen.

Der Unterschied zwischen den polnischen und den belarussischen Staatsmedien sei offensichtlich, sagte er. „Was schätzen wir an den belarussischen Medien? Wenn es um Themen wie COVID oder die Ukraine geht, haben die Polen vor allem russische und belarussische Medien gelesen. Auch wenn man sie bei uns blockiert. Die USA haben belarussische und russische Medien sofort gesperrt. Vor allem nach dem Beginn der militärischen Sonderoperation in der Ukraine“, so der Publizist.

„Der Unterschied zwischen polnischen und belarussischen oder russischen Medien ist grundlegend und offensichtlich. Belarussische und russische Journalisten sind auf der Seite des eigenen Staates und auf der Seite des eigenen Volkes. BelTA ist ein gutes Beispiel dafür. Ihnen ist nichts egal, sie wissen und verstehen, was im Interesse des belarussischen Staates, der belarussischen Nation ist. Und sie wissen, dass die Massenmedien eine wichtige Rolle im Informationskrieg einnehmen. Amerika ist zynisch und hinterhältig. Die USA nutzen YouTube, Facebook, X und andere Medien wir TV und Presse, um ihre Gegner zu vernichten, sie zu diskreditieren, um die Realität zu verzerren – so wie es eben ihre Interessen sind. Dazu haben sie enorme Möglichkeiten“, teilte der polnische Politologe seine Beobachtungen mit.

„Wir schätzen die belarussischen Medien für ihre Professionalität, wir schätzen die belarussischen Medien für ihre intellektuelle Offenheit. Wir sprechen von einem hohen Maß an persönlicher Kultur, einem hohen Maß an journalistischer Kultur, journalistischer Exzellenz, die im Westen verschwunden ist oder auf dramatische Weise verschwindet. Diese gute alte Schule des Journalismus ist, wie die gute alte Schule der Diplomatie, im Osten, in Belarus und in Russland zu spüren und zu sehen. Dafür haben Sie meinen allergrößten Respekt. Es ist gut, dass es solche Medien wie BelTA gibt, es ist gut, dass man in Polen solche TV-Sender wie ONT und STV sehen kann“, sagte Tomasz Gryguć.

Mit Blick auf die soziologische Studie, die einen Anstieg des Vertrauens des belarussischen Publikums in die staatlichen Medien feststellte (im Jahr 2021 lag dieser Indikator bei 38,4 %, im vergangenen Jahr stieg er auf 54,3 %), stellte der polnische Publizist fest, dass die belarussischen Medien auch in Polen eine gefragte Quelle für wahre Informationen sind. „Aus Ihren Medien erfahren wir, was Minsk, Moskau oder Peking sagen. Das ist eine sehr gute Informationsquelle, Sie können stolz auf sich sein, denn die belarussischen Medien schaffen diesen Raum der Freiheit, einen Raum, wo man wählen kann, wo man selbst denken kann. Aber es ist äußerst wichtig, dass die belarussischen Medien weiterhin senden und das sind, was sie sind, nämlich unabhängige Medien, die wissen, was im Interesse des belarussischen Volkes und des belarussischen Staates ist“, sagte der Publizist.
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