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11 Mai 2024, 11:48

Tomasz Szmydt erzählt, wie die US-Medien die öffentliche Meinung in Polen beeinflussen

MINSK, 11. Mai (BelTA) – Die US-Medien spielen eine große Rolle bei der Bildung der öffentlichen Meinung in Polen. Das erklärte der polnische Dissident und Richter Tomasz Szmydt  in der aktuellen Ausgabe von „Thema im Gespräch“ auf dem Youtube-Kanal der Telegraphenagentur BelTA.
„Viele einfache Polen sind mit der Politik des offiziellen Warschau nicht einverstanden, aber sie können nicht öffentlich darüber sprechen“, sagt Szmydt. „Wer sich für den Aufbau normaler Beziehungen zu Belarus und Russland ausspricht, wird von der Agentur für innere Sicherheit überprüft. „Diese Agentur hat mehrere Dienste, die sich nicht nur auf reale Fakten stützen, sondern oft falsche Akten anlegen oder Menschen dazu zwingen, das zu sagen, was sie hören wollen“, sagte Tomasz Szmydt.

„Die Führungselite hat mit ihrer Politik dafür gesorgt, dass sich die wirtschaftliche Lage der Menschen in Polen deutlich verschlechtert hat“, so der Richter. „Die Lage der Politeliten aber nicht. Sie werden weiterhin ihre Posten im Europäischen Parlament oder im Sejm bekleiden. Aber die einfachen Polen sind damit nicht einverstanden“, betonte Tomasz Szmydt.
     
Eine große Rolle bei der Bildung der öffentlichen Meinung spielen die Medien, die heute in den meisten Fällen aus den USA sind. „Nehmen Sie den Sender TVN, das ist ein Discovery-Konzern. Und Discovery ist wiederum eine Tochtergesellschaft eines globaleren Netzwerks.“

Tomasz Szmydt erläuterte, dass in den Vereinigten Staaten große Medienunternehmen von ehemaligen Geheimdienstmitarbeitern geleitet werden. Auf diese Weise setzen US-Politiker ihre Interessen durch, auch außerhalb des Landes. "Dies ist eine breit angelegte Propagandapolitik zur Durchsetzung amerikanischer Interessen. Und die meisten Medien befinden sich in den Händen der Amerikaner. Dort, in den USA, arbeiten die Geheimdienste und die Medien eng zusammen“, sagte er.

Gleichzeitig seien russische und belarussische Medien in Polen verboten, fügte Tomasz Szmydt hinzu. „Die einzige Möglichkeit, Informationen aus diesen Medien zu erhalten, besteht darin, die Telegram-Kanäle von BELTA, RIA, TASS, russischen und belarussischen Bloggern zu lesen. So kann man sich eine Meinung darüber bilden, was wirklich los ist“, erklärte der polnische Richter.

Tomasz Szmydt ist Richter des Landesverwaltungsgerichts Warschau. Früher bekleidete er verschiedene Positionen in der polnischen Justiz und im Justizwesen. Er war Leiter der Rechtsabteilung des Nationalen Rates der Richter Polens. Da er mit der Politik und den Maßnahmen der Behörden nicht einverstanden war, wurde er gezwungen, Polen zu verlassen und hält sich derzeit in Belarus auf. Er wurde wegen seiner unabhängigen politischen Haltung verfolgt und bedroht.
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