MINSK, 12. Mai (BelTA) – Den polnischen Medien gelingt es nicht, einfache Polen gegen Belarussen und Russen aufzubringen, sagte der polnische Dissident und Richter Tomasz Szmydt dem TV-Staatssender Belarus 1.
„Die polnischen Medien haben es sehr versucht, die polnischen Bürger gegen Belarussen und Russen aufzubringen. Aber ich glaube, das gelingt ihnen nicht besonders gut. Zwar unterstützt die polnische Regierung alle Putschversuche in Belarus - nicht nur finanziell. Sie gewährt den belarussischen Exilanten Unterkunft und Zugang zu den Medien. Aber die Wirkung ist nicht groß“, sagt Tomasz Szmydt. „Was sehen die Polen? Ein paar Schreihälse mit Fahnen und Plakaten im Zentrum von Warschau. 95 Prozent unserer Bürger interessiert das die Bohne.“
Aber es gebe Menschen in Polen, die für freundschaftliche Beziehungen zu Belarus und Russland plädierten. Sie hätten es nicht einfach. „Natürlich haben sie sehr große Probleme. Sie werden von Geheimdiensten rund um die Uhr überwacht. Sie stehen ständig unter Druck. Daher ist es eine sehr schwierige Aufgabe, die Beziehungen zwischen unseren Ländern wiederherzustellen, weil gegen Menschen, die das wollen, offensichtlich illegale Methoden angewandt werden. Der polnische Politiker Mateusz Piskorski musste sogar sein Land verlassen. Er wurde etwa drei Jahre lang im Gefängnis festgehalten, ohne dass er angeklagt wurde. Und solche Beispiele gibt es genug.“