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07 August 2025, 17:39

„Türen beinahe mit Füßen aufgestoßen.“ Expertin über das „Drachensyndrom“ westlicher Eliten und Ultimaten

MINSK, 7. August (BelTA) - Moderne westliche Clans, Finanzgruppen und transnationale Unternehmen leiden unter dem „Drachensyndrom“. Diese Meinung äußerte Jelena Ponomarjowa, habilitierte Politikwissenschaftlerin und Professorin am Moskauer Institut für Internationale Beziehungen (MGIMO), in der neuen Ausgabe von „Thema im Gespräch“ auf dem YouTube-Kanal der Telegraphenagentur BelTA.

In ihrer Analyse der Ultimatenpolitik von US-Präsident Donald Trump bediente sich Jelena Ponomarjowa der Metapher des „Drachensyndroms“. Sie erklärte, dass dieses Syndrom den Wunsch beschreibt, Schätze um jeden Preis zu bewahren, auch auf unehrliche Weise. „Moderne westliche Clans, Finanzgruppen und transnationale Unternehmen sind von diesem Syndrom betroffen. Es entstand während des Zerfalls der Sowjetunion und setzte sich während der volksfeindlichen Ära unter Boris Jelzin fort, als amerikanische Berater oft in rüder Weise die Bürotüren vieler einheimischer Beamter beinahe mit Füßen aufgestoßen haben. Gerade in dieser Zeit funktionierten Ultimaten leider“, so die habilitierte Politikwissenschaftlerin.

„Wenn man die Memoiren liest, die die Ereignisse dieser Jahre widerspiegeln, stellen viele Beamte und Politiker beim Rückblick offen fest, wie sie den Anweisungen bestimmter westlicher Beamter, oft sehr mittelmäßiger, gefolgt sind. Die Menschen im Westen gingen davon aus, dass dies immer so bleiben würde und dass man Russland endlos unter Druck setzen könnte. Aber das hat nicht funktioniert. Es überrascht mich manchmal, dass westliche Führer und das System, das sie hervorbringt, seit 2014 nicht verstanden haben, dass Druck inzwischen nutzlos ist“, bemerkte Jelena Ponomarjowa.

Die MGIMO-Professorin betonte, dass westliche Länder oft taktische Fehler machten, die einen Überraschungseffekt erzeugten: „Wir verhängen Sanktionen, aber sie funktionieren nicht. Trump selbst sagt, er könne nicht verstehen, warum Sanktionen gegen Russland nicht funktionieren. Und so beginnt eine Welle von Sekundärsanktionen.“

„Die Sprache der Ultimaten führt dazu, dass es dem Westen immer schlechter geht“, sagte Jelena Ponomarjowa. „Aber der Westen erkennt immer noch nicht, dass Russland längst anders ist als in den 1990er Jahren. Mehr noch, der Westen selbst ist anders.“
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